Geschichtliches Wissen

Kaiser & König – wo ist der Unterschied?

Kaiser und König sind bedeutungsvolle Titel, aber kennen Sie wirklich die Unterschiede? Falls nicht, verraten wir es Ihnen.

12.11.2024 – 14:04 Uhr|Lesedauer: 2 Min.

Bevor sich Deutschland so herausbildete, wie wir es heute kennen, war es ein Kaiserreich. In Spanien, den Niederlanden und Dänemark hingegen gibt es bis heute ein Königshaus. Aber sind Kaiser und König miteinander gleichzusetzen? Wessen Rang ist höher und was zeichnen Kaiser und König wirklich aus? Wir verraten Ihnen die Unterschiede.

Der König grummelte: King Charles III. war wohl mit dem Ablauf der Krönung unzufrieden. (Quelle: IMAGO/Nathan Denette)

Beim Begriff Kaisermania denken Sie sicher an den Schlagerstar Roland Kaiser. Mit dem Titel eines Kaisers hat er allerdings nichts gemeinsam. Ein Kaiser ist eine Form des Königs, steht aber noch höher in der Rangfolge. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort Caesar ab. Im Alten Rom war Julius Cäsar der Alleinherrscher, sein Name wurde zum Titel für all jene, die seine Nachfolge antraten.

Das deutsche Kaiserreich bestand bis 1918 und umfasste viele Regionen, die heute zu Polen gehören. Es endete mit dem Ersten Weltkrieg.

Könige sind Herrscher über ein bestimmtes Land, darüber hinaus hat er aber keinen Regierungseinfluss. So ist König Felipe der amtierende Monarch in Spanien und als Herrscher für das Land verantwortlich. Ihren Titel erben Könige und Königinnen von der Familie. Das war bis zum Mittelalter bei Kaisern ebenfalls der Fall, wurde dann aber geändert. Um Kaiser zu werden, war eine Salbung des Papstes erforderlich. Nur durch Gottes Gnaden wurde der Titel Kaiser zugeteilt.

Im Normalfall ist der Nachfolger des Königs dessen Sohn. Das ist einer der Gründe, warum in der oft noch eingestaubten Monarchie so viel Wert auf männliche Thronfolger gelegt wird. Königinnen sind trotz einer immer moderner werdenden Gesellschaft bis heute eine Seltenheit.

Heute gibt es weltweit nur noch vereinzelte Kaiser. So wurde am 1. Mai 2019 Naruhito zum 126. Kaiser von Japan erklärt. Primär werden Monarchien jedoch von Königen regiert. Hier kennen Sie ein paar mehr prominente Beispiele, richtig? In Großbritannien ist es König Charles III., in Spanien amtiert Felipe VI, der die Thronfolge von König Juan Carlos I. antrat.

Der größte Unterschied zwischen beiden Rängen ist die Art der Ernennung. Der Kaiser erhält seinen Titel nur durch den Papst, zukünftige Könige werden in ihre Rolle hineingeboren.

Auch die Aufgabenbereiche unterschieden sich in der Vergangenheit. Für den Kaiser war die Herrschaft über sein Reich ebenso wichtig wie der Schutz kirchlicher Einrichtungen. Könige sind vom Papst völlig unabhängig und daher vor allem in Repräsentationsverantwortung.

Regierende Tätigkeiten des Königs sind heute eher selten. So ist beispielsweise Charles III. das Oberhaupt der Monarchie, die Politik wird aber primär durch das Parlament beeinflusst. Typische Aufgaben des englischen Königs sind die Einweihung von Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen, Besuche bei gemeinnützigen Institutionen oder der Empfang von Staatsgästen. Formell darf der König von Großbritannien den Regierungschef benennen, die Regierung selbst wird allerdings von den Regierungsparteien gewählt.

Share.
Exit mobile version