Wie gesund ist Kaffee wirklich? Forscher untersuchten die Auswirkungen des Getränks auf das Demenz-Risiko.

Kaffee bleibt neben Wasser das Lieblingsgetränk der Deutschen. Acht von zehn Bundesbürgern geben an, täglich oder mehrmals pro Woche Kaffee zu trinken. Doch zu viel kann offenbar negative Folgen nach sich ziehen. Nach einer neuen Studie führt ein Konsum von mehr als drei Tassen Kaffee am Tag zu einem schnelleren Abbau der kognitiven Fähigkeiten.

Wissenschaftler des Advent Health Research Institute in Orlando werteten die Daten von fast 8.500 Erwachsenen über 60 Jahre (Durchschnittsalter 67,8 Jahre) aus. 26 Prozent der Probanden waren Träger des Apolipoprotein-Epsilon-4-Gens, das als wichtigster genetischer Risikofaktor für eine Alzheimer-Erkrankung gilt.

Der Beobachtungszeitraum zog sich über fast neun Jahre. Die Studienteilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt: Die einen tranken mehr als vier Tassen Kaffee täglich, die anderen gar keinen, die dritte Gruppe lag in ihrem Konsum dazwischen. „Wir sehen, dass die Teilnehmer mit hohem Kaffeekonsum im Verlauf der Nachuntersuchung den stärksten Rückgang der fluiden Intelligenz aufwiesen, verglichen mit denen mit mäßigem Kaffeekonsum und denen, die nie Kaffee tranken“, erklärte Kelsey R. Sewell, eine der Studienautorin, im Wissenschaftsmagazin „Medscape“.

Zum Verständnis: Als fluide Intelligenz wird die Fähigkeit zum logischen Denken und der Problemlösung bezeichnet. Sewell weiter: „Gleichzeitig legen unsere Daten nahe, dass moderater Kaffeekonsum über diesen Zeitraum hinweg als eine Art Schutzfaktor gegen kognitiven Abbau dienen kann.“

Als moderaten Konsum bezeichnen sie ein bis drei Tassen täglich. Den genauen Zusammenhang kennen die Forscher noch nicht. Um den genauen neuroprotektiven Mechanismus zu verstehen – also warum Kaffee die Nervenzellen offenbar schützt – brauche es weitere Studien.

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