Ab Montag ändert sich etwas Grundlegendes für Millionen Haushalte: Vermieter können Kabel-TV-Gebühren nicht mehr auf die Mieter umlegen. Was das bedeutet.

Ab dem 1. Juli entfällt das sogenannte Nebenkostenprivileg. Mieter müssen dann die Gebühren für Kabel-TV in ihrem Haus nicht länger pauschal über die Nebenkosten bezahlen. Viele Vermieter haben bestehende Sammelverträge zu Ende Juni mit dem örtlichen Kabelnetzbetreiber gekündigt.

Das bedeutet: Mieter müssen jetzt selbst aktiv werden – und beim Vergleich der Alternativen genau hinschauen. Denn jetzt steht ihnen der TV-Empfangsweg völlig offen. Mietparteien können dann entweder einen Einzelvertrag mit einem Kabel-TV-Anbieter wie Pÿur oder Vodafone abschließen – oder auf Alternativen ausweichen.

Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz sagt, dass Mieter nicht ausschließlich nach dem Preis schauen, sondern auch prüfen sollten, welche Leistung sie für ihr Geld bekommen. Sonst würden schnell Äpfel mit Birnen verglichen.

Wer beim Kabelanbieter bleibt, erhalte für rund zehn Euro nur die öffentlich-rechtlichen Sender in HD-Qualität und die privaten in minderwertigerer SD-Qualität, so Gundall. Um private Sender auch hochauflösend genießen zu können, sei meist ein teureres Abo nötig.

Beim internetbasierten Fernsehen – auch IPTV genannt – gibt es das Komplettpaket oft schon ab sieben Euro. Die kostenfreien Tarife umfassen in der Regel nur öffentlich-rechtliche und ein paar weitgehend unbekannte Privatsender. Hier müssten Nutzer mit mehr Werbeunterbrechungen rechnen.

Wer laufende Kosten vermeiden möchte, kann das Fernsehen alternativ auch mithilfe einer einmaligen Anschaffung ins Haus holen – und zwar über Antenne oder Satellit.

Per Antenne ist dann aber nur der Empfang von öffentlich-rechtlichen Sendern in HD kostenfrei möglich. Private Sender kosten einen Aufpreis (rund acht Euro pro Monat).

Beim Satellitenfernsehen können öffentlich-rechtliche Sender kostenfrei in HD, private in SD-Qualität empfangen werden. Um die Privaten in HD schauen zu können, braucht es ebenfalls ein Abo. Das liegt bei etwa sechs Euro pro Monat.

Share.
Exit mobile version