Zahlreiche Feuerwerks-Einsätze in ganz Deutschland

Jugendliche böllern 13 Autos kaputt, Haus brennt


29.12.2024 – 14:39 UhrLesedauer: 2 Min.

Polizisten im Silvester-Einsatz (Archivbild): Schon kurz vor dem Jahreswechsel haben die Beamten viel zu tun. (Quelle: Clemens Heidrich/dpa)

Silvester rückt näher – und überall in der Republik stellen Menschen Unfug mit Feuerwerk an. Es gibt Verletzte sowie teils hohen Sachschaden.

Wenige Tage vor Silvester ist die Polizei in ganz Deutschland schon im Böller-Dauereinsatz. In Stuttgart griff eine 15-köpfige Gruppe Jugendlicher am Samstag wiederholt Autos an. Zeugen beschrieben laut Polizei, wie die Jugendlichen gezielt Pyrotechnik gegen parkende Fahrzeuge richteten und Raketen auf Passanten feuerten.

Den Beamten zufolge wurden mindestens 13 Wagen beschädigt. „Die Schadenshöhe, insbesondere durch Lackschäden, dürfte mehrere Tausend Euro betragen“, hieß es in einer Mitteilung. Die Polizei kontrollierte mehrere Jugendliche und stieß während der Ermittlungen auch auf ein Auto, aus dessen Kofferraum heraus offenbar Pyrotechnik und Feuerwerk verteilt worden war.

Im Landkreis Heilbronn brannten in der Gemeinde Oedheim ein Wohnhaus und ein Schuppen. Dabei entstand ein Schaden von geschätzt rund 200.000 Euro. Aufgrund einiger Zeugenaussagen besteht der Verdacht, dass der Brand durch Böller verursacht wurde.

Auch in Niedersachen musste die Polizei mehrfach ausrücken. In Lüneburg warfen unbekannte Jugendliche einer Frau einen Böller vor die Füße, die 42-Jährige erlitt durch die Explosion einen kurzzeitigen Hörverlust.

In Rotenburg (Wümme) löschte die Feuerwehr eine brennende Markise in der Fußgängerzone, nachdem aus einem Auto in unmittelbarer Nähe heraus Silvesterfeuerwerk gezündet und geworfen worden war. In Achim gerieten zwei Altkleidercontainer in Brand, in die jemand mutmaßlich Silvesterböller geworfen hatte.

Video | Feuerwerksverbot: ein Pro & Kontra

Quelle: t-online

In Berlin verursachten Böller und Raketen ebenfalls mehrere Brände. Müllcontainer waren besonders betroffen, wie ein Polizeisprecher sagte. Im Bezirk Berlin-Neukölln, wo erfahrungsgemäß viel geböllert wird, wurde nach Angaben der Polizei 192 Mal zur Gefahrenabwehr Pyrotechnik sichergestellt.

Es habe eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegeben, hieß es weiter. Zudem wurden vier Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen die Sprengstoffverordnung registriert.

Im sächsischen Coswig haben Polizisten einen großen selbstgebastelten Böller beschlagnahmt. Ein 17-Jähriger soll den Sprengkörper gebaut haben, wie die Polizei Dresden mitteilte. Einsatzkräfte des LKA fanden den Böller bei einer Wohnungsdurchsuchung, wie es hieß.

Laut Umweltbundesamt werden jedes Jahr Tonnen von Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – in nur einer Nacht etwa ein Prozent der gesamten in einem Jahr freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland. Die Belastung durch schlechte Luft sei in der Silvesternacht vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht.

Ärztevertreter, Polizisten, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen und verweisen unter anderem auf die Verletzungsgefahr und die Belastung der Krankenhäuser. „Bleibt die Politik weiter untätig, trägt sie mit dazu bei, dass sich Jahr für Jahr Tausende Menschen durch Silvester-Feuerwerk verletzen“, sagte etwa Ärztepräsident Klaus Reinhardt.

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