Die Straftaten reichen von Sachbeschädigungen über Erpressung bis hin zu Körperverletzung. In Ahaus terrorisiert eine Jugendbande die Stadt.

Eine gewaltbereite Jugendgruppe sorgt in der kleinen Stadt Ahaus (NRW) für Angst bei den Bewohnern. Ziel der Gruppe sei vor allem das Terrorisieren von Mitschülern, aber auch der Verdacht auf Sachbeschädigung, Einbruch und Drogenhandel bestehe, wie mehrere Medien berichten.

Bei der Gruppe handele es sich um „eine lose Gruppe von 23 Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren, die sich in der Innenstadt aufhalten“, erklärte Polizeisprecher Thorsten Ohm der „Bild“ zufolge. Oft soll die Gruppe einzelnen Mitschülern oder Jugendlichen auflauern und dann gemeinsam als große Gruppe auf diese losgehen. Dabei ist die Liste der Straftaten lang: Schlägereien, Nachstellungen, Erpressung mit Filmmaterial, Erniedrigung, Sachbeschädigung, Ruhestörung und Hausfriedensbruch, berichtet „Bild“. „Die Situation werden wir nicht hinnehmen. Opfer haben sich bei uns gemeldet, Ermittlungsverfahren laufen“, so Ohm.

Polizei ergreift zusätzliche Maßnahmen

Um gegen die Gruppe besser vorgehen zu können, haben sich nun das Jugendamt, die Polizei, die Schulsozialarbeiter und die Schulleitungen zusammen getan, berichtet der „WDR“. Demnach hat die Kreispolizei Borken zusätzlich eine eigene Ermittlungskommission gegründet, um die Jugendbande endlich fassen zu können. Zudem hat die Polizei beschlossen, mehr Präsenz im Umkreis der Schulen, im Bahnhofsbereich und an bereits bekannten Tatorten zu zeigen, so der „WDR“.

Nach Informationen der „Bild“ sei ein strafunmündiger Zwölfjähriger der Anführer der Bande. Ihm könne die Polizei bereits 50 Straftaten zuordnen. Wegen ihrer Strafunmündigkeit sollen jüngere Mitglieder oftmals vorgeschickt werden.

„Einmal forderten sie ihn zu einer Schlägerei auf“

Der 13-jährige Sohn eines Rettungsassistenten sei bereits mehrfach Opfer der Bande geworden. „Einmal forderten sie ihn zu einer Schlägerei auf. Ein weiteres Mal umzingelten sie meinen Sohn. Er sollte sich vor dem Anführer hinknien und sich ohne Grund bei ihm entschuldigen. Dabei wurde er gefilmt. Wir haben Anzeige erstattet, haben uns mit anderen Opfereltern zusammengetan. Jetzt muss Schluss sein“, sagte der Vater des 13-Jährigen.

Eine Online-Anlaufstelle soll es Betroffenen sowie Erziehungsberechtigten ermöglichen, alle Vorfälle anzeigen zu können, die im Zusammenhang mit der Jugendgruppe stehen könnten. Diese kann von Betroffenen und Zeugen auch anonym genutzt werden, so der „WDR“.

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