Neun Überfälle – immer mit Messern
Jugendbande soll schwere Raubserie verübt haben
15.10.2025 – 13:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Zwischenzeitlich schlugen die Täter täglich zu. Immer waren sie maskiert und drohten mit Messern. Jetzt meldet die Polizei einen Ermittlungserfolg.
Nach einer Serie von schweren Raubüberfällen in Düsseldorf hat die Polizei eine Gruppe von Verdächtigen identifiziert: Es handelt sich um sechs Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren.
Wie zuerst die „Rheinische Post“ berichtete, begann die Raubserie am 22. August mit dem Überfall auf Kunden einer Bankfiliale, die gerade Geld abheben wollten. Nur einen Tag später sollen die Jugendlichen einen Überfall auf einen Discounter verübt haben, dann nahmen sie ein Hotel ins Visier und am vierten Tag wieder einen Discounter.
Die Angriffe erfolgten immer abends und immer mit Messern. Zeugen beschrieben die maskierten Tatverdächtigen als auffallend jung. Die kurze zeitliche Abfolge ließ die Polizei aufhorchen. Die Beamten gründeten die Ermittlungskommission „Fischerhut“.
Währenddessen ging die Raubserie mit kurzen Unterbrechungen weiter. Bis zum 15. September überfielen die Täter ein weiteres Hotel sowie vier weitere Geschäfte, immer nach demselben Muster – mit zuvor gestohlenen Messern und Masken. Die Jugendlichen sollen die Überfälle in unterschiedlichen Konstellationen begangen haben.
Die genaue Höhe ihrer Beute ist bis jetzt noch unklar. Teilweise sollen sie aber mehrere Hundert Euro an einem Tag geraubt haben, insbesondere bei ihren Überfällen auf Discounter. Davon sollen sich die sechs Jungen laut „Rheinischer Post“ einen Lebensstil finanziert haben, den sie sich ansonsten nicht hätten leisten können. Demnach kauften sie sich mutmaßlich Zigaretten und Kleidung und gönnten sich Übernachtungen in Hotels.
Die Ermittler werteten unterdessen Videoaufzeichnungen und andere Spuren aus, befragten Zeugen, überprüften Funkzellendaten sowie Finger- und Schuhabdrücke und nahmen DNA-Analysen vor. Vor allem die Kleidung der Tatverdächtigen habe eine wichtige Rolle dabei gespielt, die Taten in einen Zusammenhang zu bringen, sagte der Leiter der Düsseldorfer Kriminalinspektion 1 der „Rheinischen Post“. Einige der Jungen seien den Beamten bereits wegen anderer Eigentums- und Gewaltdelikte bekannt gewesen.
„Zum Teil sind die Jugendlichen miteinander verwandt“, zitierte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen Polizeisprecher. Zum Teil sei noch unklar, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen würden.
Wie die Polizei mitteilt, wurde ein Jugendlicher festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Alle anderen seien auf freiem Fuß. „Die Ermittlungen dauern an. Bei Jugendlichen greift das Jugendstrafrecht und für eine Verhaftung braucht es einen engeren Rahmen“, erklärte der Polizeisprecher. Sobald die Ermittlungen abgeschlossen seien, könne es zur Anklage durch die Staatsanwaltschaft und einem Verfahren nach dem Jugendstrafrecht kommen.
Aber, betonte der Leiter der Düsseldorfer Kriminalinspektion 1: „Wir können dem nicht nur mit dem Jugendstrafrecht begegnen.“ Solche Taten von Jugendlichen und Heranwachsenden zu verhindern, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.


