Eine Rekordzahl von Studierenden macht in China ihren Abschluss. Gleichzeitig geht die Jugendarbeitslosigkeit nach oben.

Die Jugendarbeitslosigkeit in China nimmt zu. 17,1 Prozent der 16- bis 24-Jährigen hatten im Juli keinen Job, wie das Statistikamt am Freitag in Peking mitteilte. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Juni, als die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe (ohne Studierende) noch bei 13,2 Prozent gelegen hat. Das ist zugleich der höchste Wert seit Dezember 2023, als die Behörden ihre Berechnungsweise änderten.

Die Jugendarbeitslosigkeit hatte im Juni vergangenen Jahres einen Rekordwert von 21,3 Prozent erreicht. Das veranlasste die Behörden zunächst dazu, die Veröffentlichung des stark beachteten Indikators zu stoppen und dann die Methodik zu ändern. Die Quote für die 25- bis 29-Jährigen lag im vergangenen Monat bei 6,5 Prozent, bei den 30- bis 59-Jährigen hingegen nur bei 3,9 Prozent.

Rund zwölf Millionen Studentinnen und Studenten haben in diesem Sommer ihren Abschluss gemacht – ein Rekordwert. Die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt zwingt selbst junge Chinesen mit Abschlüssen von Spitzenuniversitäten dazu, Stellen in abgelegenen ländlichen Gebieten anzunehmen.

Eine rasche Besserung ist nicht in Sicht. Mehrere Konjunkturindikatoren signalisieren, dass die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in der zweiten Jahreshälfte an Schwung verlieren könnte. Sie hat mit einer Krise nach der anderen zu kämpfen, von einem drohenden Handelskrieg mit den USA und der Europäischen Union bis hin zu einer anhaltenden Immobilienkrise und einem mauen Verbrauchervertrauen.

Die Kommunistische Partei befürchtet, dass eine Beschäftigungskrise unter jungen Menschen Zweifel an der ökonomischen Kompetenz der Führung wachsen lassen könnte. Die Arbeitssuche für junge Menschen habe höchste Priorität, sagte daher Präsident Xi Jinping in diesem Jahr. Er drückte seine Besorgnis über ihre eingetrübten Beschäftigungsaussichten aus.

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