Kurz vor Ende der Amtszeit
Biden blockiert Verkauf von US-Stahlkonzern an Japaner
Aktualisiert am 03.01.2025 – 15:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Übernahme eines US-Stahlproduzenten durch einen ausländischen Rivalen ist US-Präsident Joe Biden nicht geheuer. Kurz vor seinem Abschied aus dem Amt stoppt er den Deal nun.
Kurz vor seinem Abschied aus dem Amt hat US-Präsident Joe Biden eine geplante Übernahme des amerikanischen Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Rivalen Nippon Steel gestoppt. Der Demokrat begründete seine Entscheidung in einer schriftlichen Stellungnahme unter anderem mit Bedenken zur nationalen Sicherheit, wenn einer der größten Stahlkonzerne Amerikas unter ausländische Kontrolle fiele.
„Diese Übernahme würde einen der größten Stahlproduzenten Amerikas unter ausländische Kontrolle bringen und ein Risiko für unsere nationale Sicherheit und unsere kritischen Lieferketten darstellen“, erklärte Biden. Es sei seine Verantwortung als Präsident, dafür zu sorgen, dass Amerika über eine starke, inländisch geführte Stahlindustrie verfüge, schrieb Biden weiter. „US Steel wird ein stolzes amerikanisches Unternehmen bleiben“, betonte er.
Der japanische Stahlkonzern und sein US-Konkurrent hatten das Kaufvorhaben im Dezember 2023 publik gemacht – und die Gesamtbewertung inklusive übernommener Schulden mit 14,9 Milliarden Dollar (derzeit rund 14,5 Milliarden Euro) angegeben. Teil des Deals waren geplante Investitionen in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar in US-Steel-Fabriken unter anderem in den Bundesstaaten Pennsylvania und Indiana.
Gewerkschaftsvertreter in den Vereinigten Staaten hatten vehement gegen die Übernahme protestiert. Sie fürchteten um amerikanische Arbeitsplätze – und machten als wichtige Wählergruppe im US-Wahlkampf Druck auf Biden, der damals noch auf eine zweite Amtszeit hoffte.
Nippon Steel und US Steel hatten dagegen an Biden appelliert, das Vorhaben zu genehmigen. Die Übernahme sei „der bei weitem beste Weg, um sicherzustellen“, dass US Steel auch in Zukunft erfolgreich sein werde, hatten sie erklärt. Auch kündigten sie rechtliche Schritte an, sollte dem Geschäft nicht zugestimmt werden.
Biden ließ bereits in der Vergangenheit große Bedenken erkennen, wartete mit seiner Entscheidung aber bis kurz vor Schluss. Am 20. Januar scheidet er aus dem Amt und übergibt an den Republikaner Donald Trump. Trump hatte seinerseits angekündigt, er werde den – von Aktionären und beiden Firmenvorständen abgesegneten – Deal blockieren, sobald er im Amt sei.