Drei gewonnene Super Bowls in fünf Jahren: Die Kansas City Chiefs haben in der NFL endgültig das Erbe der New England Patriots angetreten. Und Quarterback Patrick Mahomes hat weiter eine realistische Chance, Geschichte zu schreiben.

Große Spieler zeichnen sich dadurch aus, dass sie in den entscheidenden Momenten zu großen Leistungen auflaufen. Während Tight End Travis Kelce von den Kansas City Chiefs in den ersten beiden Vierteln des Super Bowls LVIII in Las Vegas gerade einmal einen Pass von seinem Quarterback Patrick Mahomes fing, kamen in Halbzeit zwei und der Verlängerung acht weitere dazu.

Mahomes steigerte sich von 123 Yards Raumgewinn durch Pässe noch auf 333. Und als das Spiel in der Verlängerung auf des Messers Schneide stand, erzielte er mit zwei Läufen jeweils ein First Down, einen davon bei einem vierten Versuch. Hätten die San Francisco 49ers bei letzterem keinen Raumgewinn zugelassen, wäre die Partie verloren gewesen. Doch Mahomes sah die Lücke in der Verteidigung des Gegners, holte acht Yards und warf neun Spielzüge später den siegbringenden Pass auf Mecole Hardman zum 25:22, nachdem die 49ers in der Verlängerung zunächst dank eines Field Goals von Jake Moody mit 22:19 in Führung gegangen waren.

Mahomes stellt sich vor seine Mitspieler

„Das Spiel war ein Mikrokosmos unserer Saison“, erklärte Mahomes nach dem Spiel. Der Titelverteidiger war mit einer Heimniederlage gegen die Detroit Lions im September in die Spielzeit gestartet, in der das Team unter anderem überraschend bei den Denver Broncos und daheim gegen die Las Vegas Raiders verlor.

Ein Problem der Chiefs während der regulären Saison: Die Passempfänger ließen zu viele Bälle fallen, führten in dieser für sie nicht gerade schmeichelhaften Kategorie die Liga an. Während die Presse die Receiver dafür verantwortlich machte, stellte sich Mahomes vor seine Mitspieler. „Es fängt mit mir an. Meine Würfe waren in einigen Situationen nicht gut genug.“

„Dass wir in der Lage waren, uns durch diese Widrigkeiten durchzukämpfen, hat uns für die Playoffs vorbereitet“, sagte Mahomes rückblickend. Dort räumten die Chiefs zunächst die Miami Dolphins daheim mit 26:7 aus dem Weg, um dann als Außenseiter bei den Buffalo Bills (27:24) und den Baltimore Ravens (17:10) zu gewinnen.

Kurios: Wie schon bei den drei Super-Bowl-Erfolgen zuvor, geriet das Team von Mahomes auch gegen die 49ers gleich zu Beginn in Rückstand, lag in der zweiten Halbzeit jeweils mit mindestens zehn Punkten hinten, um sich am Ende doch durchzusetzen. Bei der Niederlage gegen die Tampa Bay Buccaneers – mit Legende Tom Brady – hatten die Chiefs zuerst gepunktet. „Ich werde versuchen, das mit den zehn Punkten Rückstand sein zu lassen“, versprach Mahomes für eventuell weitere Super Bowls.

Dritter Titel innerhalb von fünf Jahren

Den entscheidenden Touchdown-Pass warf der Quarterback allerdings nicht auf Kelce, sondern auf einen Spieler, der zu Saisonbeginn noch nicht einmal im Kader der Chiefs stand. Mecole Hardman hatte vor der Saison nach vier Jahren in Kansas City bei den New York Jets unterschrieben, fing dort aber nur einen Pass in fünf Partien und wurde entlassen. Wohl auch, weil er mit dem System seines alten Teams vertraut war, nahmen ihn die Chiefs zurück.

Für die Kansas City war es der dritte Titel innerhalb von fünf Jahren, die Chiefs sind das erste Team seit den New England Patriots vor 19 Jahren, das seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. Mit gerade einmal 28 Jahren ist Mahomes noch jung genug, um Bradys Rekord von sieben Super-Bowl-Siegen eines Quarterbacks zu brechen.

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