„Kann nicht ohne Folgen bleiben“

Video der Grünen Jugend: Neue Kritik an Jette Nietzard


Aktualisiert am 05.06.2025 – 23:12 UhrLesedauer: 2 Min.

Vergrößern des Bildes

Grüne-Jugend-Vorsitzende Jette Nietzard (Archivfoto): Nach einem Video gibt es Kritik an ihr. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

Nach dem ACAB-Eklat der nächste Aufreger: Die Grüne Jugend-Chefin veröffentlicht ein umstrittenes Video. Volker Beck fordert Konsequenzen.

Die Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, gerät erneut in die Kritik: Diesmal sorgt ein Instagram-Video zum Nahostkonflikt für Empörung, in dem die Berlinerin den Hamas-Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 als „militärische Operation“ bezeichnete. Nietzard ist auch Mitglied im Kreisverband der Grünen in Berlin-Lichtenberg.

In dem kürzlich veröffentlichten Video sprach Nietzard davon, dass seit dem 7. Oktober 2023 über 50.000 Palästinenser und 1.200 Israelis „bei militärischen Operationen“ ums Leben gekommen seien. Dabei erwähnte sie nicht, dass es sich bei dem Angriff auf Israel um den größten Massenmord an Juden seit dem Holocaust handelte – verübt von der Terrororganisation Hamas gegen Zivilisten.

Scharfe Kritik kam vom früheren grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck, der auch Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist. „Israel verteufeln und Hamas verharmlosen. Das kann doch nicht ohne Folgen bleiben“, schrieb Beck auf der Plattform X. Er bemängelte zudem, dass es von der Grünen Jugend und Nietzard bislang keine Entschuldigung für die „Verhöhnung der Opfer vom 7. Oktober“ gegeben habe.

Die Grüne Jugend reagierte am Donnerstag auf die Kritik und passte das Video nachträglich an. Aus dem ursprünglichen Beitrag sei „nicht deutlich genug“ geworden, dass der 7. Oktober „ein antisemitischer Terroranschlag war“, hieß es zur Begründung.

Der Slogan „Eat the rich“ wird in antikapitalistischen Kreisen verwendet, „A.C.A.B.“ steht für „All Cops Are Bastards“ und findet sich häufig im linken bis linksextremen Milieu. Zu dem Foto stellte Nietzard die Frage: „Was findet Julia Klöckner schlimmer: ACAB Pulli – Eat the rich Cap?“. Auch nach parteiinterner Kritik lehnte Nietzard sowohl einen Rücktritt als auch eine Entschuldigung ab. Eine Berliner Grünen-Politikerin war ihr nach dem Eklat beigesprungen.

Die Grünen-Parteivorsitzende Franziska Brantner distanzierte sich von den Äußerungen: „Das hat nichts mit grüner Politik zu tun und wir schätzen die Arbeit der Polizei, der Polizistinnen und Polizisten in diesem Land.“

Share.
Exit mobile version