2024 bricht Rekorde
„Das ist beschleunigter Klimawandel“
30.12.2024 – 12:40 UhrLesedauer: 2 Min.
2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen. Eine Bilanz des Deutschen Wetterdienstes.
Das Jahr 2024 hat alle bisherigen Rekorde gebrochen und war das wärmste Jahr seit dem Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1881. Das prognostizierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits Mitte Dezember – nun wurde die Vermutung bestätigt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Durchschnittstemperatur um 0,3 Grad.
Der beschleunigte Erwärmungstrend setzte sich damit auch im zurückliegenden Jahr fort. Das Temperaturmittel betrug 10,9 Grad und lag damit 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Dies entspricht einem Anstieg von 1,6 Grad im Vergleich zur Vergleichsperiode von 1991 bis 2020.
Zusätzlich zu den Rekordtemperaturen verzeichnete Deutschland im Jahr 2024 auch ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. Der Deutsche Wetterdienst teilte in seiner vorläufigen Jahresbilanz mit, dass der sehr milde Winter sowie das rekordwarme Frühjahr besonders viele Niederschläge gebracht hätten. Insgesamt fielen nach ersten Auswertungen des DWD rund 903 Liter Regen pro Quadratmeter.
Diese Menge übertraf sowohl den Mittelwert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 mit damals durchschnittlich 789 Litern als auch den Wert der Periode von 1991 bis 2020 mit durchschnittlich 791 Litern deutlich. Trotz der hohen Niederschlagsmenge blieb die Sonnenscheindauer nahezu konstant.
Die Sonnenstunden erreichten aber nicht ganz das Soll aus der Periode von 1961 bis 1990, welches bei etwa 1.544 Stunden lag. Im Jahr 2024 schien die Sonne insgesamt etwa 1.507 Stunden, wie der DWD weiter ausführte.
Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst sprach in Offenbach von einem „beschleunigten Klimawandel“, durch den diese extremen Werte zustande kämen. Der DWD betont, dass der Vergleich aktueller Werte mit vieljährigen Durchschnittswerten wichtig sei, um den langfristigen Klimawandel einschätzen zu können.
Erst kürzlich haben Wissenschaftler erneut darauf hingewiesen, dass die globalen Temperaturen weiter steigen, wenn keine weitreichenden Maßnahmen ergriffen werden. Der Trend zeige sich besonders deutlich in Ländern wie Deutschland, wo bereits jetzt signifikante Veränderungen im Klima beobachtet werden können.
Die endgültige Jahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes wird voraussichtlich Anfang des neuen Jahres veröffentlicht und könnte noch präzisere Informationen über die klimatischen Verhältnisse im Jahr 2024 liefern. Bis dahin dienen die vorläufigen Ergebnisse als wichtiger Indikator für aktuelle Klimaentwicklungen.