Italien darf nach Monaten wieder Strafzettel nach Deutschland verschicken. In Köln und NRW drohen hohe Strafen auch Monate nach dem Urlaub.

Hohe Bußgelder und Strafzettel könnten in den kommenden Wochen zahlreiche Menschen in Köln und Nordrhein-Westfalen erhalten. Grund dafür ist eine neue Regelung zwischen Deutschland und Italien, die es italienischen Behörden wieder erlaubt, Halter- und Fahrzeugdaten abzufragen. Dadurch könnte es für einige Sommer-Urlauber im Nachhinein noch sehr teuer werden.

Deutschland hatte zuvor ein Abkommen mit Italien ausgesetzt, weil die dortigen Behörden offenbar mehr Informationen aus den deutschen Datenbanken abzapften, als erlaubt. Der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini sprach von „technischen Problemen mit dem System“. Laut ersten Schätzungen drohen Tausenden Autofahrern nachträgliche Strafen.

Italien hatte seit mehr als einem Jahr keinen Zugriff mehr auf die Daten des Kraftfahrtbundesamtes. Seit vergangener Woche laufe der Austausch wieder, teilte die Behörde am Dienstag mit. Auch Österreich und die Niederlande hatten einen Datenaustausch für Strafzettel aufgrund des Verhaltens der italienischen Behörden blockiert.

Wie die Südtiroler Zeitung „Alto Adige“ berichtet, sind alleine in der bei Touristen beliebten Stadt Meran etwa 4.000 Bußgeldbescheide mit einer Gesamtstrafe von rund 230.000 Euro fällig. In anderen italienischen Großstädten wie Mailand, Florenz oder Rom sieht es ähnlich aus. Die Bearbeitung kann mindestens noch einige Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern.

Richtig teuer wird es bei Geschwindigkeitsübertretungen von mehr als 50 km/h. Dann werden mindestens 545 Euro fällig, ebenso bei Alkohol am Steuer. Positive Nachricht: Punkte in Flensburg gibt es nicht, dafür aber aber im italienischen Verkehrsregister.

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