Toptalent Adam Aznou hat sein Profidebüt für den FC Bayern gefeiert und weckt große Erwartungen. Hat der Rekordmeister mit ihm den Nachfolger für Alphonso Davies schon gefunden?

Die Einwechslung von Adam Aznou in der 80. Spielminute war mehr als nur eine Randnotiz beim 3:0 des FC Bayern am Samstag gegen Union Berlin. Warum? Weil der 18 Jahre alte Linksverteidiger damit nicht nur sein Bundesligadebüt feierte, sondern auch als eines der größten Zukunftsversprechen beim Rekordmeister gilt. Dementsprechend groß ist die Hoffnung dort, dass sein erster Profieinsatz für die Münchner nur der Beginn einer großen Karriere ist.

Das bestätigte Sportvorstand Max Eberl. „Von Adam halten wir sehr viel. Er hat ein extrem großes Talent, verfügt über ein großes Potenzial“, sagte der 51-Jährige nach der Partie. „Wir freuen uns, dass er im Profibereich angekommen ist und hoffentlich noch viele Spiele folgen werden.“

Der in der katalanischen Metropole Barcelona geborene Aznou wurde in Barças berühmter Nachwuchsakademie La Masia ausgebildet. Aus dieser Zeit kennt er unter anderem Barça-Superstar Lamine Yamal (17) gut, der nach wie vor zu seinen besten Kumpels gehört. In Barcelona wurde er perspektivisch als Nachfolger von Jordi Alba gehandelt, der jahrelang die linke Abwehrseite besetzte. Aktuell würde er auch perfekt in den Jugendstil von Cheftrainer Hansi Flick passen, der auf zahlreiche Toptalente aus dem eigenen Nachwuchs setzt. Kein Wunder, dass die Katalanen Aznou durchaus hinterhertrauern.

Der hatte sich 2022 aber für einen Wechsel zum FC Bayern entschieden. Dort spielt er momentan noch hauptsächlich für die zweite Mannschaft in der Regionalliga. Darüber hinaus lief er in dieser Saison schon dreimal für die U19 in der Youth League auf.

In der Saisonvorbereitung war er schon in einigen Testspielen bei der ersten Mannschaft sehr positiv aufgefallen. Deshalb galt der Linksfuß bereits nach den Verletzungen von Sacha Boey und Josip Stanišić als eine Option bei Chefcoach Vincent Kompany für die Außenverteidigerposition.

Aznou musste sich bei seinem Profidebüt dann aber doch noch für einige Wochen gedulden. Ungewöhnlich: In der Zwischenzeit feierte er dafür bereits sein Debüt für die marokkanische Nationalelf, für die er sich entschieden hat. Nun hatte das Warten auch beim FC Bayern ein Ende.

„Ich bin sehr zufrieden und stolz“, sagte Aznou nach seinem ersten Profi-Einsatz: „Bayern ist eine der besten Mannschaften der Welt. Ich muss Geduld haben, weiterarbeiten und immer dranbleiben.“

Mit diesen Worten dürfte er auch bei Kompany punkten, der ihm genau das weiter auftrug. „Adam hat es einfach sehr gut gemacht im Training, aber auch mit der Nationalmannschaft. Jetzt muss er einfach weiterarbeiten“, sagte Kompany. „Er ist jung. Er kann stolz sein, seine Eltern dürfen stolz sein“, so Kompany weiter, der nach dem gelungenen Debüt zufrieden festhielt: „Jetzt hast du das Gefühl, du hast einen Extraspieler dabei.“

Aznou darf sich also berechtigte Hoffnungen auf weitere Einsätze machen. Am Nachwuchs-Campus der Bayern gilt er als größtes Talent seines Jahrgangs. Er wird als kreativer, schneller und technisch versierter Außenbahnspieler geschätzt, der gefährliche Flanken schlagen kann. Sein Können deutete er mit seinem unaufgeregten Auftritt auch gegen Union an.

Dass Aznou dabei ausgerechnet für Alphonso Davies ins Spiel kam, machte das Profidebüt für ihn noch mal spezieller. In dem etatmäßigen Linksverteidiger sieht er schließlich eine ganz besondere Bezugsperson bei Bayern, wie er verriet. „Alphonso ist mein Vorbild“, sagte Aznou. „Als ich zuletzt noch nicht eingewechselt worden war, sagte er mir, dass ich auf einem guten Weg sei und weiter an mir arbeiten solle. Er ist für mich wirklich eine große Hilfe.“

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