Die südamerikanische Bananenspinne gehört zu den giftigsten Tieren der Welt. Ihr Biss kann auch für den Menschen lebensbedrohlich sein.

Sie ist die Spinne aus der Yucca-Palme oder der Bananenkiste, mit der niemand gerne Bekanntschaft schließen möchte. Die Bananenspinne, auch Brasilianische Wanderspinne oder Armadeira genannt, trägt den lateinischen Namen Phoneutria nigriventer, was übersetzt „Mörderin“ bedeutet. Alle acht Arten der Gattung der Bananenspinne zählen zu den Wanderspinnen und gelten als hochgiftig, zudem sind sie äußerst aggressiver Natur.

Wenn sich die Spinnen bedroht fühlen, richten sie den vorderen Teil ihres Körpers auf, strecken die vorderen Beinpaare nach oben und wiegen sich ruckartig hin und her. Anschließend – teilweise jedoch auch ohne diese Vorwarnung – beißen die Spinnen zu.

Da sie bei diesem Drohverhalten ein wenig aussieht, als ob sie Pistolen in die Luft strecken würde, hat sie von den Brasilianern den portugiesischen Namen Armadeira bekommen, was so viel wie „bewaffnete Spinne“ bedeutet.

Laut dem Deutschen Fruchthandelsverband e. V. (DFHV) sollen bei einem Spinnen- oder Insektenfund die Behörden nicht informiert werden. Auch Jason A. Dunlop, Kurator am Museum für Naturkunde Berlin, hält eine Meldung des Funds an Behörden oder Dritte für nicht notwendig. „Die meisten Spinnen sind harmlos, auch wenn etwas erschreckend“, erklärt er t-online. „Sie sind keine Krankheitsträger oder eine Bedrohung für den Menschen.“

Wenn Sie ein Tier zwischen Früchten im Supermarkt oder zu Hause entdecken, geraten Sie nicht in Panik. Zu Hause sollten Sie die Spinne mithilfe eines Behälters oder einer Tüte einfangen, rät der DFHV. Hierbei können Sie auch Gummihandschuhe tragen. Ist Ihre Angst zu groß, können Sie das Tier beispielsweise mit Haarspray besprühen – das wird die Spinne nicht überleben.

Falls die Neugierde nach einem derartigen Fund überwiegt, können Sie das Tier fangen und im Naturkundemuseum zum Bestimmen vorlegen, schlägt Dunlop vor.

Das Gift der Armadeira kann starke Schmerzen auslösen. Weitere Begleiterscheinungen sind:

In schweren Fällen führt das Gift zu Kreislaufversagen und kann unter Umständen, selbst für einen gesunden, erwachsenen Menschen, tödlich sein.

Weibliche Exemplare der Spinnengattung können bis zu fünf Zentimeter lang werden, männliche etwa vier Zentimeter. Die Bananenspinne kann bis zu einem halben Meter weit springen.

„Manche Wanderspinnen verteidigen sich auch erst mit einem sogenannten ‚Trockenbiss‘. Das bedeutet, sie nutzen ihr wertvolles Gift nicht und beißen nur mit ihren Mundwerkzeugen, um Feinde abzuschrecken“, beruhigt Kurator Dunlop t-online-Leser.

Er rät bei einem Biss von einer unbekannten Spinne, Ruhe zu bewahren. Treten anschließend Vergiftungssymptome auf, sollten Betroffene umgehend medizinische Hilfe holen. Zwar gibt es in Südamerika ein Gegengift für einen Biss der Armadeira, so Dunlop, allerdings sei dies gar nicht oder nur sehr schwer in Deutschland verfügbar. „Betroffene können zumindest mit anderen Medikamenten die Folgen des Bisses, wie beispielsweise den Schmerz, lindern“, sagt er.

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