Tränen bei Mitarbeitern
Wohnmobilhändler überraschend insolvent
14.11.2024 – 11:44 UhrLesedauer: 1 Min.
Der Markt für Wohnmobile und Caravane ist zurzeit extrem schwierig. Das bekommen nun auch deutsche Branchengrößen zu spüren.
Der schleswig-holsteinische Wohnmobilhändler „Auto und Freizeit Nord“ hat überraschend Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das 1997 mit der Vermietung und dem Verkauf von Wohnwagen und PKWs begann, entwickelte sich schnell zu einem der größten Spezialisten in diesem Bereich in Nordeuropa. Die Rund 60 Mitarbeiter des Betriebs müssen nun um ihre Jobs fürchten, wie die „Lübecker Nachrichten“ berichten.
Die Insolvenzmeldung traf die Belegschaft hart und löste einen Schock aus. Ein Mitarbeiter berichtet, viele hätten nach der Bekanntgabe Tränen vergossen. „Auto und Freizeit Nord“ hatte erst vor zwei Jahren den Firmensitz von Eutin nach Wesenberg bei Rheinfeld verlagert. Damals hatte der Firmenchef Horst Spiertz noch 8,5 Millionen Euro in den Neubau investiert. Die Fahrzeuge des Unternehmens werden derweil mit Rabatten von mehr als 10.000 Euro auf der Website angeboten.
Experten zufolge ist der Markt für Wohnmobile und Caravanen derzeit geradezu überschwemmt. Das bringt auch viele Hersteller in Schwierigkeiten. So muss jetzt „Klaus Tabbert“, einer der führenden deutschen Hersteller, die Produktion an zwei Standorten vorübergehend stilllegen. Betroffen sind die Produktionsstätten in Deutschland und Ungarn. Dies könnte für mehrere Tausend Beschäftigte den Verlust ihres Arbeitsplatzes bedeuten.