Mit seinem würzigen Geschmack ist Bärlauch eine beliebte Zutat in der Küche. Darüber hinaus kann das Frühlingskraut äußerst gesund sein – aber nicht jeder verträgt es.

Das Wichtigste im Überblick


Der Frühling ist Bärlauchzeit. Besonders beliebt ist er aufgrund seiner dezenten Knoblauchnote, ohne die weniger angenehme „Knoblauchfahne“ zu hinterlassen. Daher findet er in vielen Formen Anwendung: roh im Salat, als Pesto oder in einer Quiche verarbeitet. Das meiste aus den wertvollen Inhaltsstoffen erhalten Sie jedoch, wenn Sie ihn roh verzehren.

Aber Vorsicht, beim Sammeln der grünen Blätter kann er schnell mit giftigen Maiglöckchen, Herbstzeitlose, Aronstab oder Weißwurz verwechselt werden.

Inhaltsstoffe von Bärlauch

Bärlauch (Allium ursinum) ist reich an Vitaminen, Mineralien und sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Aus diesem Grund wird der Pflanze ein positiver Effekt auf die Gesundheit nachgesagt. Bärlauch enthält unter anderem:

  • Vitamin C
  • Kalium
  • Kalzium
  • Eisen
  • ätherische Öle wie Lauch- und Senföle
  • Allicin (Schwefelverbindung)
  • Polyphenole (Pflanzenfarbstoffe)

Mögliche Wirkungen von Bärlauch

Bärlauch ist ein guter Lieferant von wertvollem Vitamin C und Mineralstoffen. Zudem ist er ein traditionelles Heilmittel und wird volkstümlich bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Die Wirkung beim Menschen ist bisher nicht belegt. Allerdings weisen Zell- und Tierstudien darauf hin, dass die ätherischen Öle des Bärlauchs und das Allicin eine antibakterielle und verdauungsfördernde Wirkung haben könnten.

Ein weiterer möglicher Vorteil für die Verdauung: Die im Bärlauch enthaltenen Schwefelverbindungen regen womöglich die Fettverdauung an, indem sie die Produktion von Galle ankurbeln.

Auch für das Herz-Kreislauf-System und den Blutdruck ist eine Tinktur aus Bärlauch möglicherweise hilfreich. Zell- und Tierstudien deuten darauf hin, dass Bärlauch beispielsweise die Verklumpung von Blutplättchen (Thrombozytenaggregation) reduzieren könnte. Wenn Blutplättchen verklumpen, kann das dazu führen, dass Blutgefäße verstopfen. Geschieht das in einem Blutgefäß des Herzens oder Gehirns, kann es zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt kommen.

Zu guter Letzt könnte Bärlauch, ebenso wie Knoblauch, möglicherweise den Cholesterinspiegel senken. Allerdings wurde auch diese Wirkung bisher nicht am Menschen bestätigt. Für all diese möglichen Effekte sollte Bärlauch immer frisch verwendet werden oder als hochwertige Tinktur, da ansonsten seine Wirkstoffe schnell verloren gehen.

Gibt es Nebenwirkungen von Bärlauch?

Bärlauch gilt allgemein als gesundes und sicheres Lebensmittel. Allerdings sollten Pollenallergiker nicht zu viel von dem Frühlingskraut verzehren. Der Grund: Als Verwandter des Knoblauchs kann auch Bärlauch in seltenen Fällen Allergien auslösen. Dabei können sich rote und juckende Stellen auf der Haut bilden oder Atembeschwerden eintreten. Eine Knoblauch-Allergie scheint verstärkt bei Menschen aufzutreten, die gleichzeitig unter einer Pollenallergie leiden. Möglicherweise besteht daher auch beim Bärlauch ein solcher Zusammenhang.

Zudem ist es möglich, dass Bärlauch – wie andere Knoblauchprodukte auch – mit einigen Medikamenten wechselwirken kann. Von Knoblauch ist bekannt, dass er gerinnungshemmende Medikamente und blutdrucksenkende Arzneimittel in ihrer Wirkung verstärken kann, andere Medikamente dagegen blockiert.

Auch Magen-Darm-Beschwerden wurden nach dem Verzehr von größeren Mengen Knoblauchs beobachtet und sind daher auch beim Bärlauch denkbar.

Wichtig zu wissen

Beim Wildsammeln von Bärlauch besteht die Gefahr der Übertragung von Eiern des Fuchsbandwurms. Die Eier gelangen über den Kot der Tiere auf die Bärlauchblätter. Nach dem Verzehr können sie beim Menschen eine lebensbedrohliche Erkrankung mit tumorartigen Wucherungen in der Leber auslösen. Diese machen sich meist erst viele Jahre nach der Infektion bemerkbar. Die Fuchsbandwurm-Eier sind mit bloßem Auge nicht erkennbar und überleben übliche Tiefkühltemperaturen von -18° Celsius. Bei Temperaturen um +60° Celsius werden die Eier abgetötet. Daher sollten Sie Bärlauchblätter vor dem Verzehr und dem Einfrieren einzeln gründlich unter heißem fließenden Wasser waschen.

Bärlauch: Diese Pflanzenteile können Sie verwenden

Bärlauch gehört zu den Zwiebel- und Lauchgewächsen. Zum Verzehr eignen sich vor allem die frischen Laubblätter. Die unterirdischen Zwiebeln können theoretische wie Knoblauchzehen verwendet werden. Allerdings sollten Sie diese nicht oder nur vereinzelt mit ernten, um den Bärlauchbestand nicht zu gefährden. Zudem gilt: Sobald der Bärlauch blüht, sollten Sie ihn nicht mehr ernten und verzehren.

Verwechslungsgefahr: Bärlauch und Maiglöckchen

Die Bärlauchsaison ist im Frühling. Das Kraut gedeiht von März bis Juni in schattigen und feuchten Gebieten, wie zum Beispiel in Laubwäldern oder an Bachufern. Genau in dieser Zeit haben aber noch weitere Pflanzen Saison, darunter Maiglöckchen (Convallaria majalis), Herbstzeitlose (Cholchicum autumnale), gefleckter Aronstab (Arum maculatum) oder vielblütiger Weißwurz (Polygonatum multiflorum).

Bärlauch zeichnet sich durch seinen seine länglichen, lanzettförmigen Blätter aus. Sie ähneln im Aussehen stark denen von Maiglöckchen und den anderen oben genannten Pflanzen. Diese führen jedoch im Gegensatz zu Bärlauch zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Durchfall oder Atemnot. Bereits ab wenigen Gramm können sie zu starken, gesundheitlichen Schäden führen. Zeigen sich nach dem Verzehr Vergiftungssymptome, sollten Sie sich an die Giftnotrufnummern wenden und einen Arzt aufsuchen.

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