Verbraucher in Deutschland setzen zunehmend auf Eigenmarken. Besonders in bestimmten Bereichen ist der Wandel deutlich spürbar.
Die Inflation in Deutschland lag im Oktober bei zwei Prozent und ist damit im Vergleich zum Vormonat wieder gestiegen. Doch viele Menschen haben sich zwischenzeitlich an die Teuerungen gewöhnt, die bereits vor einiger Zeit im Zuge der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und einer kriselnden Wirtschaft entstanden.
Das zeigt auch eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Oliver Wyman. Denn die Preisentwicklungen der vergangenen Jahre haben zu einem komplett veränderten Verbraucherverhalten im Einzelhandel geführt. Das berichtet die „Lebensmittel Zeitung“ unter Berufung auf die Analyse.
Demnach sind in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich 41 Prozent der Befragten von Markenprodukten auf Eigenmarkenprodukte umgeschwenkt. Eine besonders große Veränderung gab es in den Bereichen Frühstücksprodukte, Beauty und Kosmetik, Wasch- und Reinigungsmittel, herzhafte Snacks und Molkereiprodukte. Unter den knapp 1.200 Befragten waren hier besonders viele Menschen auf Eigenmarken umgestiegen.
Dass sich die Präferenzen in diesen Bereichen so deutlich verändert haben, liegt allerdings nicht nur an der Preisstruktur. Wie die Umfrage zeigt, ist die Markenbindung in diesen Segmenten generell nicht so hoch. In der Verbraucherpräferenz liegen Marken und Eigenmarken den Ergebnissen zufolge hierzulande fast gleichauf.
Doch es gibt auch noch weitere Gründe, warum Verbraucher Eigenmarken bevorzugen. So gaben etwa 20 Prozent der Teilnehmer an, dass die No-Name-Produkte den Marken-Pendants in Geschmack und Qualität überlegen sein. 69 Prozent finden, dass sie in Geschmack und Qualität gleichauf seien, die Eigenmarken aber den Vorteil hätten, günstiger zu sein.
Nur elf Prozent erklärten in der Umfrage, dass sie allein aufgrund des Preises zu den Eigenmarken greifen, Geschmack und Qualität der Markenartikel aber bevorzugen würden.
Dass Eigenmarken nicht nur aufgrund ihres geringeren Preises immer beliebter werden, dürfte auch den Markenherstellern zu denken geben. Immerhin gibt es eine Strategie, mithilfe der sie Kunden zurückgewinnen könnten. So stimmten 39 Prozent der Befragten ab, dass sie wieder zu Markenprodukten wechseln würden, wenn deren Hersteller Innovationen oder Special Editions böten.