Der Immobilienmarkt ist in Bewegung, an vielen Orten sinken die Preise. Doch die Ostfriesischen Inseln bleiben teuer – richtig teuer.

Lage verkauft sich gut – diese alte Maklerweisheit trifft vor allem auf die Ostfriesischen Inseln zu. Sieben an der Zahl liegen vor den Toren der deutschen Nordseeküste und ziehen jedes Jahr Hunderttausende Urlauber an. Doch der ein oder andere plant daneben, sich auf Wangerooge, Juist oder Norderney niederzulassen, ein Leben dort aufzubauen oder einfach ein Feriendomizil am Wasser zu besitzen. Sollten Sie dazu gehören, dann planen Sie viel Geld ein.

t-online hat sich die aktuellen Angebote verschiedener Immobilienplattformen im Detail angeschaut und die Preise für Häuser und Wohnungen analysiert. Das Ergebnis: Großstädte, wie München, Berlin oder Hamburg können einpacken. Wer richtig tief in die Tasche greifen möchte, entscheidet sich für ein Haus am Nordseestrand. Es geht kaum teurer.

Borkum: Teuer, aber nicht an der Spitze

Borkum liegt ganz im Westen und ist die flächenmäßig größte der Ostfriesischen Inseln. Das spiegelt sich auch im Angebot wider. Aktuell werden neben 15 Wohnungen auch sieben Häuser zum Kauf angeboten (Stand 26. Januar 2024). Die kleinste Wohnung im Portfolio misst gerade mal 37 Quadratmeter. Dadurch ist sie jedoch nicht automatisch günstig: 350.000 Euro möchte der Verkäufer, was einen Durchschnittspreis von 9.459 Euro pro Quadratmeter ergibt.

Doch es geht noch wesentlich teurer, wie die Analyse zeigt. Eine weitere Wohnung steht zurzeit mit 625.000 Euro zum Verkauf. Dafür erhält der künftige Besitzer gerade einmal 52 Quadratmeter Wohnfläche. Der Quadratmeter ist somit für stolze 12.109 Euro zu haben – der aktuelle Spitzenpreis für einen mal einen Meter auf Borkum.

Gemessen am Quadratmeterpreis kommen Käufer einer 47 Quadratmeter großen Wohnung momentan am günstigen weg: Sie ist für 239.000 Euro zu haben, was pro Quadratmeter einen Preis von 5.085 Euro ergibt. Rechnet man alle Angebote zusammen, so liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis aktuell bei 7.881 Euro.

Auffällig: Häuser sind im Schnitt deutlich günstiger als Wohnungen, zumindest, was den Preis je Quadratmeter anbelangt. Ein mal ein Meter Wohnfläche sind für durchschnittlich 6.757 Euro zu haben. Beim günstigsten Angebot verlangt der Verkäufer 3.994 Euro pro Quadratmeter (184 Quadratmeter Fläche zum Preis von 735.000 Euro). Die zurzeit teuerste Immobilie ist mit 10.000 Euro je Quadratmeter zu haben (104 Quadratmeter für 1,04 Millionen Euro).

  • Wohnungen (Preis je Quadratmeter): 7.881 Euro
  • Häuser (Preis je Quadratmeter): 6.757 Euro

Wangerooge: Es wird teurer – aber nur etwas

Auf der Insel Wangerooge werden aktuell 19 Wohnungen und neun Häuser angeboten. Wer eine Wohnung sein Eigen nennen möchte, muss je Quadratmeter im Schnitt 8.665 Euro bezahlen. Dafür erhalten Interessenten zum Beispiel 93 Quadratmeter Wohnfläche für stolze 1,1 Million Euro – das zurzeit teuerste Angebot mit 11.827 Euro je Quadratmeter.

Häuser auf Wangerooge sind hingegen etwas günstiger, blickt man auf den Quadratmeterpreis. Ein mal ein Meter ist dort für 6.779 Euro zu haben. Doch es geht auch wesentlich teurer, wie ein 195-Quadratmeter-Haus zeigt, welches für glatte zwei Millionen zum Kauf steht (10.256 Euro pro Quadratmeter).

  • Wohnungen (Preis je Quadratmeter): 8.665 Euro
  • Häuser (Preis je Quadratmeter): 6.779 Euro

Juist: Kleines Angebot – hohe Preise

Das Angebot auf Juist ist deutlich kleiner, als auf Borkum oder Norderney. Lediglich zwei Häuser und fünf Wohnungen sind zurzeit auf dem Markt. Wer eine Wohnung auf dem Eiland sein Eigen nennen möchte, muss dennoch tief in die Tasche greifen: Für eine gerade mal 30 Quadratmeter große Wohnung werden beispielsweise 340.000 Euro verlangt – ergibt einen stolzen Preis von 11.333 Euro je Quadratmeter.

So wurde gerechnet

t-online hat sich für die Berechnung die aktuellen Angebote der Plattformen „ImmoScout24“, „immonet“ und „immowelt“ angeschaut und dabei insgesamt 145 Häuser und Wohnungen unter die Lupe genommen. In die Analyse sind lediglich die Grundpreise eingeflossen. Da Kosten für Maklercourtage, Grundbucheinträge und andere Nebenkosten stark variieren, wurden diese nicht mitgerechnet. Die Preise je Quadratmeter beziehen sich ausschließlich auf die Wohnfläche, Grundstücksflächen wurden nicht analysiert. Zudem sind weder der Zustand des Hauses noch die Lage oder andere Rahmenbedingungen in die Berechnung mit eingeflossen.

Für ein Haus in Bestlage werden schnell mal 1,85 Millionen Euro fällig. Bei einer Wohnfläche von 91 Quadratmetern ergibt das in diesem konkreten Fall einen Quadratmeterpreis von satten 20.329 Euro.

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