Trendwende
Immer mehr Autokäufer ziehen Gebrauchte in Betracht
26.05.2025 – 10:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Kluft zwischen Preiswunsch und tatsächlichen Autopreisen wächst immer weiter. Gebrauchtwagen sind aufgrund dieser Diskrepanz verstärkt im Fokus der Käufer.
Wer sich aktuell nach einem Neuwagen umsieht, dürfte schnell feststellen: Verfügbares Budget und Angebotspreise klaffen häufig weit auseinander. Laut einer aktuellen Umfrage des Fahrzeugportals mobile.de liegt die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft der Deutschen für fabrikneue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bei rund 25.000 Euro – angeboten werden sie jedoch im Schnitt für mehr als 50.000 Euro.
Die Zahlen stammen aus einer repräsentativen Online-Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von mobile.de mit 2.000 Befragten zu ihren Autopräferenzen. Die Ergebnisse zeigen: Der Markt verändert sich – und zwar spürbar.
Besonders deutlich wird die Kluft beim Blick auf konkrete Zahlen: Nicht nur bei Autos mit Verbrennungsmotor gibt es eine große Lücke zwischen Angebotspreis und Wunschpreis der Kunden – noch größer ist die Differenz bei Elektroautos: Die Angebote liegen im Schnitt bei 55.386 Euro, während Interessierte lediglich rund 29.000 Euro investieren möchten. Das ergibt eine Lücke von 26.163 Euro – und das hat Auswirkungen auf das Kaufverhalten.
Während sich vor einem halben Jahr noch knapp 40 Prozent der Befragten einen Neuwagenkauf vorstellen konnten, sind es nun nur noch 35,3 Prozent – ein Rückgang von mehr als elf Prozent (wichtig: nicht Prozentpunkte!). Gleichzeitig steigt das Interesse an Gebrauchtfahrzeugen: Über die Hälfte der Teilnehmenden (51 Prozent) gibt an, den Kauf eines Gebrauchtwagens in Betracht zu ziehen.
„Der Mobilitätswandel spiegelt sich klar im Kaufverhalten der Deutschen wider“, sagt Florian Baur, Chief Sales Officer von mobile.de.
Auch bei der Wahl des Antriebs verändert sich einiges. Zwar bevorzugt mit 55,5 Prozent weiterhin eine Mehrheit der Befragten den Verbrennungsmotor, doch im Vergleich zum September 2024 entspricht das einem Rückgang um mehr als sechs Prozentpunkte. Dagegen gewinnen alternative Antriebe an Zuspruch: 13 Prozent würden sich inzwischen für ein Elektroauto entscheiden – ein Zuwachs von 14,3 Prozent. Der Anteil derer, die sich für ein Hybridmodell interessieren, stieg ebenfalls auf 16,2 Prozent.
Besonders gefragt sind dabei gebrauchte E-Autos. Der Anteil der Interessierten hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und liegt nun bei 10,7 Prozent. Bemerkenswert ist auch die Zahlungsbereitschaft: Für gebrauchte Stromer würden Käufer aktuell durchschnittlich 16.101 Euro ausgeben – ein Plus von fast zehn Prozent binnen sechs Monaten. Damit sind gebrauchte E-Autos die einzige Fahrzeugkategorie, bei der die Zahlungsbereitschaft zuletzt gestiegen ist.