RKI-Bericht legt offen
So schlecht schätzen die Deutschen ihre Gesundheit ein
08.12.2025 – 14:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Neue Zahlen zeigen: Die gesundheitliche Lage in Deutschland verschlechtert sich. Vor allem psychische Probleme nehmen zu – mit deutlichen sozialen Unterschieden.
Wie gesund fühlen sich die Menschen in Deutschland? Die Antwort auf diese Frage fällt 2024 schlechter aus als noch im Jahr zuvor. Das zeigt ein neuer Bericht, den das Robert Koch-Institut (RKI) jetzt veröffentlicht hat. Demnach schätzen nur noch 64,2 Prozent der Erwachsenen ihre Gesundheit als „gut“ oder „sehr gut“ ein. Das sind über drei Prozentpunkte weniger als im Jahr 2023.
Die Daten stammen aus dem RKI-Panel „Gesundheit in Deutschland“, an dem sich mehr als 40.000 Personen ab 16 Jahren beteiligen. Sie beantworten regelmäßig und überwiegend online Fragen zur eigenen Gesundheit. Dazu gehören Angaben zu chronischen Erkrankungen, psychischem Wohlbefinden und körperlichen Einschränkungen.
Die Ergebnisse zeichnen ein deutliches Bild: Jüngere Menschen leiden besonders häufig unter psychischen Belastungen. Insgesamt zeigen 21,9 Prozent der Befragten depressive Symptome. Mehr als die Hälfte (53,7 Prozent) berichtet von einer chronischen Erkrankung oder einem langfristigen Gesundheitsproblem.
Das RKI weist besonders auf die soziale Ungleichheit hin: Menschen mit geringerem Bildungsniveau leiden häufiger an chronischen Krankheiten oder psychischen Problemen. Und auch das Alter spielt eine Rolle. So nehmen körperliche Einschränkungen mit zunehmendem Alter deutlich zu, während psychische Belastungen bei Jüngeren überdurchschnittlich oft vorkommen.
Mit dem neuen Panel schafft das RKI eine verlässliche Datenbasis, die regelmäßig aktualisiert wird. „Mit dem Panel ist es möglich, schnell und regelmäßig umfassende Daten zur gesundheitlichen Lage der Bevölkerung zu erheben“, sagt RKI-Präsident Lars Schaade. Auch in Krisenzeiten könne so schnell auf neue gesundheitliche Fragen reagiert werden.
Das Panel soll künftig weiter ausgebaut werden. Geplant ist die Einbindung zusätzlicher Datenquellen, darunter Labordaten, Blutdruckwerte oder Informationen aus digitalen Geräten wie Fitnessarmbändern. Auch Daten von Krankenkassen und der Rentenversicherung sollen zukünftig einfließen. Damit will das RKI ein noch vollständigeres Bild vom Gesundheitszustand der Bevölkerung gewinnen.


