„Das Traumschiff“ ist ein Klassiker, der mit der Zeit gehen muss. Das weiß auch Barbara Wussow, die mit t-online über die Veränderungen in der Schauspielbranche spricht.

Am Sonntag nimmt das „Traumschiff“ Kurs auf Argentinien. Mit an Bord auch diesmal wieder Hoteldirektorin Hanna Liebhold, gespielt von Barbara Wussow. In den sechs Jahren am Set erlebt auch sie, wie das ZDF mit Gastauftritten von Influencerinnen wie Cathy Hummels oder aktuell Alessandra Meyer-Wölden ein junges Publikum erreichen will. Das verlange Geduld am Drehset ab, aber sei nun mal ein Zeichen der Zeit, sagt Barbara Wussow. Wie auch die sozialen Medien, denen sie sich nicht mehr ganz entziehen kann.

Warum sie sich zu einer Präsenz im Internet fast schon verpflichtet fühlt und wie sie für die Rente vorgesorgt hat, verrät Barbara Wussow im Gespräch mit t-online.

t-online: Frau Wussow, braucht es wirklich Influencer als Gäste auf dem „Traumschiff“?

Barbara Wussow: Immerhin erreicht das „Traumschiff“ mit Influencern ein deutlich jüngeres Publikum und das mediale Echo ist enorm. Auch ist es eine lange Tradition beim ‚Traumschiff‘, dass Stars aus unterschiedlichem Kontext auftreten. Früher waren das Udo Jürgens und Joachim Fuchsberger, heute sind das eben Influencer. Und der Erfolg gibt ihnen recht! Also haben Influencer beim „Traumschiff“ schon eine gewisse Daseinsberechtigung.

Was bedeutet das für die Dreharbeiten?

Manchmal dauert es dann alles ein klein bisschen länger. Aber ich habe mit jedem Gast Geduld. Die musste man mit mir damals auch haben, als ich meinen ersten Job vor der Kamera für die „Schwarzwaldklinik“ bekam. Obwohl ich damals schon drei Jahre Erfahrung am Theater gesammelt hatte, war der Anfang hart für mich.

Wer hat Sie in der Vergangenheit bei Dreharbeiten positiv überrascht?

Sarah Engels war damals ein Naturtalent und sehr begabt. Manchmal braucht es kein Handwerk. Eine Romy Schneider hatte auch keine Schauspielausbildung, es gibt immer Ausnahmen.

Sarah Engels war schon öfter auf dem „Traumschiff“ zu sehen. (Quelle: ZDF/Dirk Bartling)

Wie stehen Sie zu den sozialen Medien?

Den Druck als Schauspielerin, auch in den sozialen Medien stattfinden zu müssen, spüre ich schon. Ich bin seit 40 Jahren freischaffend tätig und bin deswegen abhängig von Jobangeboten. Früher waren diese weniger abhängig von einer gewissen Medienpräsenz als heute. Aber ich muss mit der Zeit gehen.

Haben Sie deswegen einen Instagram-Auftritt?

Ich bin technisch nicht begabt und lasse mir deswegen immer den einen oder anderen Trick von meinen Kindern zeigen. Eigentlich könnte ich so viel mehr posten, zum Beispiel von meinen Reisen für das „Traumschiff“. Alleine auf meinem Handy habe ich 97.000 Fotos.

Hatten Sie jemals Existenzängste wegen Ihres Berufs?

Ich hatte immer Glück, dass ich Angebote bekommen habe. Und wenn es mal keine Angebote für Fernsehrollen gab, dann habe ich Theater gespielt.

Wie haben Sie für das Alter vorgesorgt?

Ich habe für das Alter nicht mit Immobilien vorgesorgt, aber ich habe immer in die Rentenkasse eingezahlt. Außerdem haben mein Mann und ich etwas Geld zur Seite gelegt.

Für die Dreharbeiten sind Sie jedes Mal ein halbes Jahr weg von zu Hause. Wie ist das für Ihre Familie?

Das ist für alle schon schwierig. Aber mein Mann ist selbst Schauspieler und dadurch sehr tolerant. Sonst würde das nicht funktionieren. Wenn ich dann wieder zu Hause bin, habe ich auch keine Zeit, mich auszuruhen, sondern bin direkt wieder im Familienalltag: Das heißt kochen, mit dem Hund spazieren gehen und Termine koordinieren.

Barbara Wussow mit ihrem Ehemann Albert Fortell und den zwei gemeinsamen Kindern Nikolaus und Johanna. (Quelle: (c) Leopold Nekula/VIENNAERPORT via www.imago-images.de)

Fahren Sie noch mit Ihrer Familie in den Urlaub, wenn Sie mit dem „Traumschiff“ ein halbes Jahr Urlaubsziele ansteuern?

Share.
Exit mobile version