Wer in Hamburg Bus oder Bahn fährt, muss ab Januar deutlich mehr Geld bezahlen. Manche Tickets im HVV werden um mehr als 30 Prozent teurer.

Zum 1. Januar 2025 sollen die Fahrkarten im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) um durchschnittlich 5,2 Prozent teurer als bisher werden. Dabei orientiere sich das Unternehmen an der Inflation der vergangenen drei Jahre, sagte ein Sprecher der Verkehrsbehörde zu t-online. Die Anpassung der Ticketpreise berücksichtige außerdem die „weiterhin angespannte Finanzierungslage im ÖPNV“.

Am deutlichsten fällt die Erhöhung bei der Wochenkarte aus: Diese soll ab dem kommenden Jahr statt 29 Euro 38 Euro kosten (+31 Prozent). Monatskarten werden 13 Prozent teurer und liegen ab 2025 bei 78 Euro (bislang: 69 Euro). Allerdings: Beide Angebote sind für den HVV kaum noch von Bedeutung. Seit der Einführung des Deutschlandtickets sei der Absatz um 96 Prozent auf rund 13.000 Stück pro Monat gesunken, sagte der Sprecher.

Kurzstrecken sollen ab Januar 2,10 Euro und damit 10 Cent (+5 Prozent) mehr kosten, genau wie Einzelkarten für zwei Ringe oder den Bereich Hamburg AB (neu: 3,90 Euro, +2,6 Prozent). Im Nahbereich steigt der Preis um 40 Cent auf 3,10 Euro (14,8 Prozent).

Außerdem schafft der HVV ein beliebtes Angebot ab: Die 9-Uhr-Tageskarte entfällt, stattdessen gibt es nur noch eine Ganztageskarte – und die soll sogar jeweils um einen Euro billiger werden. Im Bereich Hamburg AB/2 Ringe kostet die Tagesflatrate, die von 0 Uhr bis 6 Uhr am Folgetag gilt, dann nur noch 7,80 Euro (-11,4 Prozent). Die 9-Uhr-Gruppenkarte wird ebenfalls von einer Ganztageskarte abgelöst – soll allerdings um 1,50 Euro (15,60 Euro, +10,6 Prozent) teurer werden. Günstiger wird’s, wenn Fahrgäste online zuschlagen: Dort gilt weiterhin ein Rabatt von sieben Prozent auf Einzel- und Tageskarten.

Das Semesterticket kostet ab dem 1. Januar 34,80 Euro statt bislang 29,40 Euro. Mit Sozialrabatt oder Mobilitätskarte liegt das Deutschlandticket künftig bei 22,50 statt 19 Euro, für Kinder kostet die Mobilitätskarte ab 2025 11,25 Euro statt 9,50 Euro.

Die Hamburger Linksfraktion ist mit den höheren Preisen für Fahrkarten nicht einverstanden. „Das 49-Euro-Ticket hat gezeigt, dass für viele Autofahrer*innen in Hamburg der Fahrkartenpreis eine entscheidende Rolle für die Nutzung von Bus und Bahn spielt“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin Heike Sudmann.

Der Senat habe „nichts dazu gelernt“, sondern bringe die Mobilitätswende in Gefahr. „Wer die heutigen HVV-Kund*innen mit Preiserhöhungen bestraft, nimmt in Kauf, sie wieder ins Auto zurückzudrängen.“

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