Mit heißen Hoden verhüten – das war die Idee zweier „Die Höhle der Löwen“-Kandidaten. Konnten sie die Investoren mit ihrer innovativen Idee überzeugen?

Zwei „Die Höhle der Löwen“-Kandidaten wollen der Antibabypille Konkurrenz machen. Die besagte hormonelle Verhütungsmethode war neben dem Kondom auch 2023 das wichtigste Verhütungsmittel. Das zeigte eine repräsentative Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Medizintechniker Niklas Grohs und der promovierte Elektriker Rolf Tobisch wollen dem entgegenwirken – mit einer ungewöhnlichen Idee. Können sie auf die Unterstützung durch die Vox-Investoren hoffen?

Zwar zählt die Antibabypille zu den zuverlässigeren Verhütungsmitteln, sie greift jedoch stark in den Hormonhaushalt der Frau ein. Grohs und Tobisch wollen stattdessen lieber dem Mann an die Hoden. Sie stellten bei „Die Höhle der Löwen“ ihren Verhütungs-„Cocooner“ vor, einen Hodenerhitzer. Die Idee: Spermien durch Temperatureinwirkungen unbeweglich machen. „Wir machen Verhütung gerechter, gerechter für Mann und Frau“, so die DHDL-Teilnehmer.

Dazu wird der „Cocooner“ am Nebenhoden mit Klammer fixiert und durch Elektroden auf 41,5 Grad erhitzt. Es werde ein „lokales Fieber“ erzeugt. Die Gründer beteuern: Schmerzen und ein Hitzegefühl entstehen dabei aber nicht. Dafür sei der Mann nach einer einmaligen Anwendung von einer halben Stunde für vier Wochen zeugungsunfähig. „Wenn man dieses Gerät nicht weiter anwendet, ist man nach spätestens acht Wochen wieder zeugungsfähig“, versprechen die Tüftler.

Getestet worden sei ihr Hodenwärmer bisher nur an vier Probanden, hätte dabei jedoch eine Erfolgsrate von 100 Prozent vorweisen können. „Um in die ersten Probandenzulassungen zu gelangen, bräuchten wir ungefähr ein halbes Jahr. Dann weitere zwei Jahre, um die Zertifizierung für den privaten Verkauf zu bekommen“, erklärten die „Cocooner“-Gründer.

Ein Risiko für die Löwen rund um Carsten Maschmeyer, da ihre Beteiligung an dem Produkt auch mit einer hohen Investition verbunden wäre: 1,2 Millionen Euro für 25 Prozent am „Cocooner“ forderten die Erfinder. Ralf Dümmel äußerte sich kritisch zu dem Pitch: „Variante eins: In fünf, sechs Jahren gibt’s euch nicht mehr. Variante zwei: Ihr seid hohe, dreistellige Millionenbeträge wert – oder sogar Milliarden.“

Er ging keinen Deal ein, auch die anderen Löwen lehnten ab. Dass Grohs und sein Kollege „Die Höhle der Löwen“ ohne Investment verlassen mussten, stimmte den „Cocooner“-Erfinder nicht pessimistisch – im Gegenteil: „Das heißt für uns nicht, dass wir jetzt aufhören. Im Gegenteil: Mich spornt das eher an!“, erklärte er.

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