Immer mehr Menschen klagen über Hautpilz, nachdem sie beim Friseur waren. Fachleute sehen einen klaren Zusammenhang mit Hygienemängeln.

Juckende, schuppige Kopfhaut nach dem Friseurbesuch? Schuld kann eine allergische Reaktion gegen die Pflegeprodukte vor Ort sein. Oder ein Hautpilz, der sich aktuell in Deutschland ausbreitet. „Wir weisen den Pilz bei uns inzwischen drei- bis fünfmal so oft nach wie noch vor fünf Jahren“, erklärte Martin Schaller, Dermatologe der Uniklinik Tübingen, gegenüber dem „Spiegel“.

Derzeit mehren sich offenbar in einigen Regionen vor allem die Fälle von Ringelflechte auf der Kopfhaut (Tinea Capitis) oder/und dem Körper (Tinea Corporis). Verursacht werden sie oft durch eine Fadenpilz-Art (Trichophyton tonsurans). Die meist jungen Patienten eine, dass sie sich in einem Barbershop frisieren und/oder rasieren ließen, heißt es in dem „Spiegel“-Bericht.

Experten gehen davon aus, dass die Rasiermesser oder Scherköpfe in den Barbershops nicht ausreichend desinfiziert wurden. Dadurch könne der hochansteckende Pilz von Kunde zu Kunde übertragen worden sein. Judith Warmuth, Friseurmeisterin in Erlangen, vermutet auf Nachfrage des „Spiegel“, dass die geringen Kosten im Barbershop ein Grund für die mangelnde Hygiene sei. Denn die Angestellten müssen hier innerhalb kurzer Zeit eine hohe Anzahl an Kunden bedienen, um kostendeckend zu arbeiten.

Problematisch ist laut Dermatologen zudem, dass der Pilz lange auf bestimmten Oberflächen überleben kann. Er kann lediglich durch eine gründliche Reinigung oder Desinfektionsmittel abgetötet werden.

Bei einer Infektion mit dem Ringerpilz, wie die Ringelflechte auch genannt wird, können folgende Symptome auftreten:

Aber: Es kann zwischen zwei bis vier Wochen dauern, ehe sich die ersten Hautveränderungen bemerkbar machen, erklärt das Bundesministerium für Gesundheit. Und auch symptomfreie Infizierte können den Pilz übertragen.

Wenn Sie eine Infektion feststellen, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen. Denn eine Infektion muss meist medikamentös (Tabletten oder Salben) behandelt werden. Darüber hinaus müssen Sie täglich Ihre Kleidung, Handtücher und Bettwäsche wechseln und, wenn möglich, den intensiven Kontakt mit anderen Menschen vermeiden. Zudem müssen Patienten viel Geduld aufbringen. Denn eine Behandlung kann mehrere Wochen dauern.

Und: Bleibt die Hauterkrankung unbehandelt, kann es zu dauerhaft, kahlen Stellen auf dem Kopf kommen. Denn der Pilz ist so aggressiv, so Dermatologen, dass er die Haarwurzel irreparabel beschädigt.

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