Seit er arbeitslos war, soll Oliver K. immer wieder Mineralien und Erze aus alten Stollen geholt haben. Jetzt ist er verschwunden: Eine große Suchaktion läuft.
Im Erzgebirge ist ein Hobby-Schatzsucher in einem alten Bergwerk verschollen. Die Suche nach ihm wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit – am Mittwoch hatten Retter noch mögliche Klopfgeräusche von Oliver K. wahrgenommen und mit einem Stethoskop gelauscht, inzwischen herrscht nur noch beängstigende Stille.
Man müsse sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass der 34-Jährige nicht mehr am Leben sei, wenn er unter Tage gefunden werde, sagte die Chemnitzer Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Derzeit prüfe man, ob ein Leichenspürhund zum Einsatz kommt. Unklar sei noch, wann ein auf Leichengeruch spezialisierter Suchhund verfügbar ist. Möglicherweise werde er erst am Montag zum Einsatz kommen können, hieß es.
Seit Mittwoch suchen THW und Feuerwehr nach Oliver K. Vor dem alten Bergwerksstollen in Annaberg-Buchholz waren ein Rucksack und das Fahrrad des Hobby-Schatzsuchers gefunden worden, der Zugang war freigebuddelt. Sein Bruder sagte RTL, er glaube, dass Oliver K. nach Erzen und Mineralien gesucht habe. Die säubere er und verkaufe sie anschließend. „Der macht das eine ganze Weile“, sagte der Bruder. „Seitdem er arbeitslos war.“
Auch die beiden Mitarbeiter von der Bergsicherung Schneeberg, die am Mittwoch das Rad von K. gefunden hatten, kannten ihn bereits: „Der ist hobbymäßig unterwegs, um verbotenerweise in alten Stollen nach Mineralien zu suchen“, sagten sie der „Bild“. Laut der Zeitung hat der Vermisste in den sozialen Medien angegeben, Fan des Neonazi-Liedermachers Frank Rennicke und von Adolf Hitlers Geburtsort Braunau am Inn zu sein.
Bei der Suche nach dem Mann haben Einsatzkräfte in dem Bergwerk auch einen Metallzylinder gefunden. Er enthielt einen Explosivstoff. Experten des Landeskriminalamtes machten ihn in einem nahegelegenen Steinbruch unschädlich. Unklar ist, ob der Gegenstand mit dem Vermissten im Zusammenhang steht. Aber der Fund führt bereits zu Spekulationen: Es sei möglich, dass sich K. den Weg ins Innere des Bergwerks freisprengen wollte.
Laut RTL sind die unterirdischen Schächte kilometerlang, eng und teilweise mit Wasser geflutet. Immer wieder könne es zu Einbrüchen kommen, auch am Mittwoch sei dies geschehen: „Wir haben es rumpeln hören“, sagte einer der Männer von der Bergsicherung Schneeberg. Es sei möglich, dass Oliver K. verschüttet sei und dringend Hilfe brauche.