In Brandenburg feiert die AfD Wahlsiege in den dünner besiedelten Landesteilen. Am Berliner Stadtrand sieht es ganz anders aus. Mit wenigen Ausnahmen.

Bei der Landtagswahl in Brandenburg ist die SPD des amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke knapp vor der in weiten Teilen rechtsextremen AfD gelandet: Landesweit kamen die Sozialdemokraten nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis auf 30,9 Prozent, die AfD mit ihrem Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt erreichte 29,2 Prozent.

Am Berliner Stadtrand, also in den 14 Brandenburger Wahlkreisen, die direkt an die Hauptstadt angrenzen, konnte die AfD zwei Wahlkreise für sich erobern. Alle anderen gingen an die SPD:

Knapp war das Rennen bei den Erststimmen zwischen SPD und AfD zudem in den Brandenburger Wahlkreisen im Osten und Süden Berlins, während die SPD im Westen und Norden Berlins meist deutlich vorne lag – mit Ausnahme des Wahlkreises Oberhavel I im Nordwesten Reinickendorfs, in dem der Sozialdemokrat Andreas Novack mit 34 Prozent der Erststimmen knapp vor Heiko Gehring (AfD) das Direktmandat gewinnen konnte, der auf 32,6 Prozent der Stimmen kam.

Damit ist der Berliner Speckgürtel ein Gegenbild zum Rest Brandenburgs: Dort gewann die in weiten Teilen rechtsextreme AfD 23 Wahlkreise, während sich die SPD abseits des Berliner Stadtrands lediglich sieben Wahlkreise sichern konnte.

Weil die bisherigen Koalitionspartner von Dietmar Woidke, die CDU und die Grünen, deutlich einbüßen mussten, wird die Koalitionsbildung in Potsdam nun kompliziert. Zur Erinnerung: Hinter SPD und AfD landete am Wahlabend das erst vor wenigen Monaten gegründete BSW mit 13,5 Prozent – vor der CDU mit 12,1 Prozent.

Dieses Quartett besetzt nun alle Plätze im Parlament: Denn die Grünen, Linken und Freien Wähler scheiterten alle an der Fünf-Prozent-Hürde und sind raus aus dem Potsdamer Landtag. Die FDP war dort schon bisher nicht vertreten und erreichte jetzt nur noch 0,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 72,9 Prozent so hoch wie nie bei Landtagswahlen in Brandenburg.

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