Die AfD erzielte bei der Landtagswahl Rekordergebnisse. Dabei schöpfte die rechtsextreme Partei offenbar noch nicht einmal ihr volles Potenzial aus.

Der AfD-Kandidat Frank Peschel erzielte im Landkreis Bautzen mit 49,1 Prozent das sachsenweit beste Ergebnis für die AfD. Ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren, als Peschel noch 38,2 Prozent erreichte. Dieses Jahr zog Peschel mit 14 Prozentpunkten Vorsprung zum CDU-Mitbewerber – für den Wahlkreis, der sich von Bischofswerda bis zur tschechischen Grenze erstreckt – in den Landtag ein.

Auch im Nachbarwahlkreis, zu dem die Kreisstadt Bautzen zählt, siegte der AfD-Vorsitzende Jörg Urban deutlich: mit 42,4 Prozent. CDU-Kandidat Marko Schiemann erreichte lediglich 38,1 Prozent der Stimmen.

In jedem der vier Bautzner Wahlkreise zogen die AfD-Kandidaten souverän in den Landtag ein. Schwarze Flecken sucht man auf der Karte vergeblich. Damit festigte der Landkreis seinen Ruf als AfD-Hochburg in Sachsen – obwohl die Partei ihr komplettes Wählerpotenzial wohl nicht ausschöpfte.

Dies offenbart sich mit Blick auf die Zweitstimmen: Im Wahlkreis von Frank Peschel erreichte die AfD etwa knapp 42 Prozent – also rund sieben Prozentpunkte weniger als bei den Direktstimmen. „Natürlich sind Stimmen an ‚Bündnis für Deutschland‘ und die ‚Freien Sachsen‘ weggegangen“, räumt AfD-Landtagsabgeordneter Jan-Oliver Zwerg bei einer Pressekonferenz am Montagmorgen ein.

Hätten diese Wähler ebenfalls ihr Kreuz bei der AfD gemacht, hätte die sächsische AfD sicher ein Drittel der Sitze im Landtag eingefahren und ihre Sperrminorität nicht verloren.

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