Der Senat stellt die Weichen für das Millionenprojekt am Diebsteich. Bis 2030 soll dort ein Quartier mit einem Fußballstadion und einer Musikhalle entstehen.

Die Zukunft des ehemaligen ThyssenKrupp-Areals am neuen Hamburger Fernbahnhof Diebsteich nimmt konkrete Formen an. Auf dem rund 4,7 Hektar großen Gelände in der Waidmannstraße sollen unter anderem ein Regionalliga-Stadion und eine Konzerthalle gebaut werden. Der Senat hat am Dienstag einen Plan beschlossen, über den nach den Herbstferien die Abgeordneten in der Bürgerschaft abstimmen.

Zusammen mit öffentlichen Platz- und Grünflächen sowie einem Nutzungsmix aus Büro-, Gewerbe- und Kita-Flächen solle dort bis 2030 ein lebendiges und familienfreundliches Quartier mit sportlichen und musikalischen Freizeitangeboten entstehen, hieß es – trotz der Planungsverzögerungen am eigentlichen Regional- und Fernbahnhof.

„Die langen und noch nicht abgeschlossenen Planungsvorläufe im Hinblick auf Bahnhofsentwicklung und den Verbindungsbahnentlastungstunnel, die der Bund zu verantworten hat, haben auch die Hausaufgaben aufseiten der Stadt nicht gerade beschleunigt“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Wir sind aber froh, jetzt vor Abschluss dieser Wahlperiode diesen Meilenstein erreicht zu haben.“

Die Realisierung eines gegenüber dem neuen Bahnhof geplanten Bürohauses solle in einem weiteren Bauabschnitt unter Berücksichtigung der weiteren Bahnplanungen gegebenenfalls unter privater Regie erfolgen.

Der neue Regional- und Fernbahnhof Altona soll nach Angaben des Senats 2027 in Betrieb gehen. Für Verzögerungen beim Bau der Bahnhofshalle und angrenzender Gebäude sorgen Pläne der Bahn für den Bau eines S-Bahn-Tunnels vom Hauptbahnhof zum Diebsteich, der die auch vom Regional-, Fern- und Güterverkehr stark frequentierte Strecke über Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße entlasten soll.

Für den derzeitigen Oberligisten Altona 93 bedeutet der Senatsplan endlich Gewissheit für die eigene Zukunft. Der Verein hat sein Stadion, die Adolf-Jäger-Kampfbahn, schon vor 17 Jahren an den Altonaer Spar- und Bauverein (Altoba) und die Behrendt Gruppe verkauft und sollte seine neue Heimstätte ursprünglich bereits 2016 beziehen.

Auf dem alten Vereinsgelände sollen in Zukunft Wohnungen entstehen. „Mit Stollenschuhen unterm Arm, Altona im Herzen und unseren Fans im Rücken werden wir zum Diebsteich ziehen, um das Quartier dort als gute Nachbarn lebendig zu bereichern“, sagte Ragnar Törber, Vorsitzender von Altona 93.

Als Nachbarn könnte der Oberligist womöglich drei Finanzämter begrüßen. Die Finanzbehörde prüft einen entsprechenden Umzug in die Mantelbebauung rund um das Stadion, sagte Finanzsenator Dressel.

Kultursenator Carsten Brosda freute sich über die Konzerthalle, die Platz für 5.000 Besucher bieten soll. „Mit der neuen Musikhalle können wir in Hamburg endlich den Bedarf nach einer qualitativ hochwertigen mittelgroßen Konzertstätte erfüllen. Damit wird die Stadt für zahlreiche Bands noch attraktiver bei der Tourplanung“, sagte der SPD-Politiker.

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