Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben: Omas (und Opas) Hausmittel gegen Husten. Lesen Sie, inwieweit Tee, Honig oder Zwiebelsaft helfen.

Das Wichtigste im Überblick


Viele kennen es aus ihrer Kindheit: Bei erkältungsbedingtem Husten hat die Oma heiße Milch mit Honig gekocht – oder selbst hergestellten Zwiebelsaft angeboten.

Möglicherweise kann bereits der Glaube an Omas Hausmittel das Wohlbefinden steigern, obwohl der Nutzen nicht immer erwiesen ist. Manche Hausmittel wirken jedoch auch unabhängig vom Placebo-Effekt.

Zu Omas Hausmitteln gegen Husten zählen zum Beispiel:

  • Tee
  • Honig
  • Zwiebelsaft
  • Quarkwickel
  • Dampfbäder

Ob diese wirklich helfen, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.

Omas Hausmittel: Wie gut hilft Tee gegen Husten?

Tee ist einer der Klassiker unter Omas Hausmitteln. In der Tat ist es wichtig, bei erkältungsbedingtem Husten ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dadurch bleiben die Atemwege feucht, was den Hustenreiz lindert. Gut geeignet ist Tee mit Kräutern wie Anis, Myrte, Pfefferminze, Thymian, Eukalyptus oder Spitzwegerich. Stilles Wasser kann ebenfalls dazu beitragen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Viel (Tee) hilft jedoch nicht automatisch viel: Es ist nicht nötig, kannenweise Tee in sich hineinzuschütten – der Husten geht damit nicht schneller weg. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich etwa 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken.

Omas Hausmittel: Was bringt Honig gegen Husten?

Wo Tee ist, darf der Honig oft nicht fehlen: Das süße Naturprodukt ist ebenfalls ein häufiger Vertreter unter Omas und Opas Hausmitteln.

Ob Honig tatsächlich gegen Husten hilft, ist noch nicht abschließend geklärt. Allerdings weisen Studien mit Kindern darauf hin, dass Honig erkältungsbedingten Husten etwas lindern kann. In welcher Form der Honig eingenommen werden sollte, lesen Sie im Artikel „Honig gegen Husten – was das Hausmittel bringt“.

Kein Honig für Kinder unter einem Jahr

Honig ist weder als Nahrungs- noch als Hausmittel für Kinder unter einem Jahr geeignet. Denn bei ihnen können bestimmte Bakterien im Honig eine lebensgefährliche Infektion auslösen, den sogenannten Säuglingsbotulismus.

Omas Hausmittel gegen Husten: Was bringt Zwiebelsaft?

Der Sud einer gewürfelten und mit Honig oder Zucker versehenen Zwiebel soll Husten dem Garaus machen. Aber hilft Omas Hausmittel tatsächlich?

Das ist bislang nicht ausreichend in fundierten Studien untersucht. Vorausgesetzt, Zwiebelsaft wirkt tatsächlich, ist unklar, welche Menge nötig wäre und in welcher Form der Saft genau zubereitet werden muss, damit er einen positiven Effekt auf erkältungsbedingten Husten hat. Dennoch schwören viele Hausmittelfans darauf.

Erwiesen ist, dass Zwiebeln Stoffe enthalten, welche bestimmte Bakterien abtöten. Allerdings wird eine Erkältung in der Regel durch Viren ausgelöst – und inwieweit Zwiebeln dagegen helfen, ist fraglich. Manchmal entwickelt sich zusätzlich zur viralen Erkältung eine bakterielle Infektion. Bei einer solchen sogenannte Superinfektion reichen jedoch Hausmittel wie Zwiebelsaft nicht aus: Sie sollte in jedem Fall ärztlich behandelt werden.

Wer Omas Hausmittel trotz der nicht nachgewiesenen Wirkung testen möchte, kann auf verschiedenste Rezepte zurückgreifen. Wie Sie Zwiebelsaft herstellen können, lesen Sie hier.

Omas Hausmittel gegen Husten: Was bringen Quarkwickel?

Quarkwickel sind in Bayern oder Österreich als Topfenwickel bekannt. Warm oder kalt angewendet sollen sie gegen unterschiedliche Beschwerden helfen. Auch bei Husten kommt Omas Hausmittel zum Einsatz, dann meist in der warmen Variante. Ein Quarkwickel soll den Hustenreiz lindern und Schleim lösen.

Doch wie beim Zwiebelsaft gilt: Ob Quarkwickel wirklich gegen Husten helfen, ist nicht bekannt. Bislang fehlen wissenschaftlich fundierte Studien, die den Effekt des Hausmittels untersucht haben.

Quarkwickel sollten nicht auf offenen Wunden oder bei Hautveränderungen wie einem Ekzem zum Einsatz kommen. Babys und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren sollten Quarkwickel nur nach ärztlicher Rücksprache bekommen. Personen, die allergisch auf Kuhmilch sind, sollten vorsichtshalber auf Quarkwickel verzichten.

Hausmittel Dampfbad: Effektiv oder nicht?

Ein weiteres traditionelles Hausmittel gegen erkältungsbedingten Husten ist ein Dampfbad: Durch das Inhalieren von Wasserdampf soll sich verschleimter Husten besser lösen. Doch ob Omas Hausmittel tatsächlich hilft, darüber sind sich Forscherinnen und Forscher uneins.

Wer ein Dampfbad ausprobieren möchte, benötigt dafür lediglich einen Topf mit heißem, aber nicht kochendem Wasser sowie ein Handtuch. Bei Bedarf können auch Zusätze wie Kamillentee, Kochsalz oder Eukalyptusöl zum Einsatz kommen. So funktioniert es:

  • Legen Sie das Handtuch über den Kopf und beugen Sie sich über den Topf und schließen Sie die Augen.
  • Halten Sie mindestens zwei Handbreit Abstand, um eine Verbrühung zu vermeiden.
  • Atmen Sie den Dampf etwa 10 bis 20 Minuten durch Mund und Nase ein.
  • Waschen Sie sich anschließend das Gesicht mit lauwarmem Wasser.

Nach dem Inhalieren sollten Sie Zugluft vermeiden und auch nicht nach draußen gehen.

Vorsicht bei diesen Erkrankungen

Bei Augenleiden, Hautentzündungen oder Kreislaufproblemen sind Dampfbäder nicht geeignet. Personen mit Asthma oder einer Allergie sollten vor der Anwendung vorsichtshalber ärztlichen Rat einholen. Auch bei Zusätzen wie ätherischen Ölen ist Vorsicht geboten, da diese zu allergischen Reaktionen führen können.

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