Heinz Hoenig genießt besondere Privilegien im diesjährigen Dschungelcamp. RTL schadet damit nicht nur der aktuellen Staffel – sondern auch zukünftigen.
Bei RTL ist nicht der Kunde König, es ist Heinz Hoenig. So jedenfalls wirkt die dauerhafte Sonderbehandlung des Camp-Ältesten in der 17. Staffel „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Langsam aber sicher tut sich der Sender damit keinen Gefallen mehr, im Gegenteil: RTL spielt ein falsches Spiel und gefährdet damit nicht nur die Show, sondern auch künftige Ausgaben des Dschungelcamps.
Heinz Hoenig ist mit 72 Jahren der älteste Dschungelkandidat neben Mitstreitern wie der 47-jährigen No Angel Lucy Diakovska, dem 41 Jahre alten GZSZ-Schauspieler Felix von Jascheroff oder dem 39-jährigen Ex-Nationalspieler David Odonkor. Ohne Frage ist Hoenig einer der prominentesten Stars im Dschungelcamp. Nicht umsonst verkündete RTL die Personalie als eine der ersten neben der von Cora Schumacher bereits Anfang Dezember 2023. Heinz Hoenig wurde zur Werbetrommel für die diesjährige Jubiläumsausgabe der RTL-Show.
Was Heinz Hoenig von Fällen in der Vergangenheit unterscheidet
Die Besetzung galt allerdings nicht nur als Verheißung. Es gab auch eine Vorahnung unter vielen langjährigen Fans des Dschungelcamps. „So jemand darf doch am Ende wieder nirgends an einer Prüfung teilnehmen“, unkten die ersten Kommentatoren schon im Dezember nach der Verkündung von RTL. In 20 Jahren RTL-Dschungel sind die Fans Kummer gewohnt: Manchmal zogen Altstars wie Gunter Gabriel oder Helmut Berger vorzeitig aus, mal saßen Claudia Effenberg und Co. ihre Zeit im Camp fast nur ab, nahmen kaum an Prüfungen teil.
Doch wenigstens ab und zu, siehe Effenberg im vergangenen Jahr, durften sie von den Zuschauern gewählt werden – und konnten sich dann hier und da in den Shows beweisen. Bei Heinz Hoenig ist das anders. Bei ihm legt RTL inzwischen seit einer Woche die stets gleiche Platte auf, mit dem Titel: „Heinz Hoenig ist aus gesundheitlichen Gründen für die kommende Dschungelprüfung gesperrt“. Das erfährt t-online jedes Mal auf Nachfrage, im Dschungelcamp bleibt Hoenigs Fehlen in den Prüfungen in aller Regel unkommentiert.
Vor den Fernsehern zeigen Millionen Zuschauer zwar Tag für Tag Verständnis dafür, dass ein 72-Jähriger nicht auf ein zwölf Meter hohes Gerüst klettern soll wie Leyla oder durch einen Karussellkäfig gedreht wird wie Kim und Anya. Spätestens am Mittwochabend war die Geduld jedoch aufgebraucht. Denn warum sollte Heinz Hoenig nicht an einer Essensprüfung teilnehmen können? Dort muss er nur sitzen und die pürierte Schweinenase schlucken oder zur Seite schieben. Was soll daran so schwer sein? Zumal er selbst im Dschungeltelefon beteuert, wie gut es ihm geht und dass er keine Beschwerden hat.
Das Publikum fühlt sich ob dieser Ungleichbehandlung im Camp verschaukelt. Wie kann es sein, dass Heinz Hoenig mit seinen Mitbewerbern am Lagerfeuer munter seine Morgengymnastik abspult und mit Fabio zur Schatzsuche quer durch den Dschungel geschickt wird, aber für eine Prüfung gesperrt ist. Zumal diese doch der Übung ähnelt, die alle Stars direkt zu Beginn des Dschungelcamps absolvieren mussten.
Womöglich liegt es ja auch daran, dass RTL Hoenig bei der Gruppenprüfung zum Auftakt eine Extrawurst beziehungsweise einen extraknapp befüllten Ekeldrink auftischte und der Zuschauer daran nicht erinnert werden soll. Schließlich war dieser Drink nicht wie bei den anderen Stars per Zufallsprinzip ausgelost worden, Hoenig hatte das Getränk allem Anschein nach gezielt serviert bekommen. Viele Zuschauer kritisierten daraufhin, RTL würde Heinz Ho(e)nig um den Mund schmieren.