Wegen Fahrlässigkeit

Starkoch soll mehrere Jahre ins Gefängnis


Aktualisiert am 11.12.2024 – 22:39 UhrLesedauer: 2 Min.

Zentrale der australischen Master-Chef-Produktionsfirma in Melbourne, Australien. (Quelle: Imago Images)

Ein Starkoch wurde von einem Gericht in Istanbul schuldig gesprochen und soll mehrere Jahre in Haft. Der gefeierte Gastronom will das Urteil nicht akzeptieren.

Im Fall des türkisch-australischen Starkochs Somer Sivrioglu hat der 32. Oberste Gerichtshof in Istanbul ein Urteil gefällt. Demnach muss der 53-Jährige für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Gericht in der türkischen Millionenmetropole sprach den TV-Star schuldig, durch Fahrlässigkeit den Tod eines Mannes und die schwere Verletzung eines weiteren Menschen in Kauf genommen zu haben.

Das Unglück, das zu dem Todesfall führte, hatte sich im Mai 2022 im Istanbuler Stadtteil Etiler ereignet. Damals war eine Stützmauer von Sivrioglus Restaurant Efendy eingestürzt und hatte zwei Passanten unter sich begraben. Bei dem tödlich Verletzten handelte es sich um einen ehemaligen Diplomaten aus Jordanien.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Sivrioglu, der das Restaurant gemeinsam mit zwei Geschäftspartnern betrieb, das Risiko des Einsturzes der Mauer bewusst in Kauf genommen habe. Demnach soll er weder eine Genehmigung für die Mauer gehabt haben, noch sollen notwendige Reparatur- bzw. Verstärkungsarbeiten daran vorgenommen worden sein.

Seine beiden Geschäftspartner wurden von dem Gericht ebenfalls zu Haftstrafen von gut fünfeinhalb Jahren verurteilt. Damit blieb die Justiz unter der möglichen Höchststrafe für das Vergehen; diese liegt in der Türkei bei 22 Jahren. Vier weitere Angeklagte wurden in dem Prozess freigesprochen.

Sivrioglu gilt als einer der bekanntesten Köche der Türkei. Er wurde als Moderator der türkischen Ausgabe der beliebten Kochshow MasterChef bekannt. Auch in Australien ist der Gastro-Unternehmer ein Star. Dort ist er Mitbesitzer mehrerer Restaurants in Sydney, hat sich als Kochbuchautor und Zeitungskolumnist einen Namen gemacht. Auch in den sozialen Medien ist er ein Star. Allein bei Instagram folgen dem Promi-Koch mehr als 1,4 Millionen Menschen.

Im Gespräch mit der australischen Zeitung „Sydney Morning Herald“ wies Sivrioglu die Verantwortung für den Tod und die schwere Verletzung der beiden Opfer von sich. Er sei zu jenem Zeitpunkt neuer Mieter der Immobilie gewesen und habe vom schlechten Zustand der Mauer nichts gewusst. Er kündigte an, gegen das Urteil, das bereits am vergangenen Freitag gefallen war, in Berufung gehen zu wollen.

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