Eine Harnröhrenverengung kann starke Beschwerden verursachen, die sich nur durch eine gezielte Behandlung lindern lassen. Können auch Hausmittel helfen?

Eine Harnröhrenverengung sich beispielsweise als Folge einer Verletzung beziehungsweise Entzündung der Harnröhre entwickeln – etwa durch einen Unfall, einen operativen Eingriff, einen Blasenkatheter oder auch eine Infektion.

Wenn die Harnröhre bei der Heilung vernarbt, entsteht in dem betroffenen Bereich eine Engstelle, die den Harnfluss stört – mit unangenehmen Folgen: Unter anderem zählen ein abgeschwächter Harnstrahl, das Gefühl, die Blase beim Wasserlassen nicht ganz entleert zu haben, sowie Schmerzen beim Urinieren zu den typischen Symptomen einer Harnröhrenverengung.

Bei Männern können sexuelle Probleme hinzukommen: Denn die männliche Harnröhre ist dafür zuständig, beim Samenerguss das Sperma nach außen zu transportieren.

Da diese Beschwerden äußerst belastend werden können, ist es verständlich, wenn Erkrankte sich rasche Abhilfe wünschen – am liebsten, ohne erst die ärztliche Praxis aufsuchen zu müssen. Eine Harnröhrenverengung ohne medizinische Maßnahmen behandeln zu wollen, ist allerdings keine gute Idee.

Bei einer Harnröhrenverengung sind Hausmittel nutzlos. Harnwegsbeschwerden lassen sich nur dann ohne ärztliche Behandlung in den Griff bekommen, wenn

dahinterstecken. Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt klingt oftmals von allein wieder ab. Harnsteine kann der Körper bis zu einer gewissen Größe von selbst ausscheiden. Bis dahin lassen sich die Symptome durch Schmerzmittel mildern, mitunter auch durch Hausmittel wie eine Wärmflasche.

Bei einer Harnröhrenverengung hingegen bringen Abwarten und einfache Maßnahmen nichts. Die Beschwerden werden erst nachlassen, wenn die Engstelle beseitigt wurde.

Wer Probleme beim Urinieren oder andere Harnwegsbeschwerden bemerkt, sollte einen Termin in der hausärztlichen oder urologischen beziehungsweise gynäkologischen Praxis vereinbaren.

Die Ärztin oder der Arzt kann anhand der Symptome und der Vorerkrankungen sowie durch bestimmte Untersuchungen ermitteln, ob tatsächlich eine Harnröhrenverengung oder eine andere Erkrankung hinter den Symptomen steckt.

Stellt sich dabei heraus, dass die Harnröhre wirklich verengt ist, ist eine gezielte Therapie unumgänglich. Zunächst kann die Ärztin oder der Arzt zu einer nicht-chirurgischen Behandlung raten: Im Rahmen einer sogenannten Harnröhrenbougierung wird der verengte Bereich der Harnröhre unter örtlicher Betäubung mit einem speziellen Instrument geweitet. Leider ist der Erfolg dieser Methode oftmals nicht von Dauer.

In diesem Fall kann ein operativer Eingriff erforderlich sein, bei dem die Verengung aufgeschnitten wird. Zur chirurgischen Therapie einer Harnröhrenverengung stehen heute mehrere Verfahren zur Auswahl, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Über diese sollte die Ärztin oder der Arzt die betroffene Person vor der OP ausführlich beraten.

Welche Therapie die besten Ergebnisse erzielt, lässt sich nicht pauschal sagen. Zum einen ist das noch nicht ausreichend erforscht. Zum anderen hängt es von den genauen gesundheitlichen Voraussetzungen ab, wie zum Beispiel von der Länge der Engstelle.

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