Auf dem Oktoberfest mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr bei einer Handschellen-Panne helfen. Mit etwas Öl flutschte es.

Sondereinsatz für die Feuerwehr auf der Wiesn: Die Helfer haben auf dem Oktoberfest einen Mann von einem Paar Handschellen befreit, wie ein Sprecher der Münchner Feuerwehr am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa sagte.

Der Wiesn-Gast war aus unbekannten Gründen in Handschellen zur Polizeiwache auf dem Volksfest gebracht worden. Als er entlassen werden sollte, ließen sich die Eisen jedoch nicht mehr öffnen – „vermutlich, weil sie zu selten im Einsatz waren“, wie Feuerwehrsprecher Florian Hörhammer mit Blick auf den bisher friedlichen Verlauf der Wiesn sagte.

Hörhammer scherzte: Man habe den „Delinquenten aus den Fängen der Polizei“ befreit. Das Mittel der Wahl dafür sei aber nicht etwa ein Bolzenschneider oder Ähnliches gewesen. Ein paar Tropfen Kriechöl, auch Penetrieröl genannt, hätten genügt, um den Mann freizubekommen.

Die Polizei zog unterdessen nach neun Festtagen Oktoberfest-Halbzeitbilanz: Bisher sei es vorwiegend friedlich gewesen, teilten die Beamten mit. „Der Schwerpunkt unserer Arbeit bestand darin, als freundliche und hilfsbereite Polizei präsent zu sein“, hieß es. Die erste Wiesnhälfte sei für die Beamten insbesondere geprägt gewesen von vielen Begegnungen mit friedlichen und gutgelaunten Besuchern.

Erfasst wurden bisher 317 Straftaten, was im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang um 162 Fälle sei. 2023 hatte es zur Halbzeit bereits zwei Raubüberfälle gegeben – dieses Jahr wurde noch keiner erfasst.

Die Zahl der Sexualdelikte ist allerdings mit bisher angezeigten 31 Fällen ähnlich hoch wie im Vorjahr (2023: 34). Beim Großteil handele es sich um sexuelle Belästigungen und Verletzungen des Intimbereichs durch Bildaufnahmen, Upskirting genannt.

Einmal sei der Tatbestand einer Vergewaltigung erfüllt gewesen (2023: 2). Ein Täter habe einer Frau unter den Rock gegriffen und gegen ihren Willen sexuelle Handlungen vorgenommen. Ein zweiter Fall befinde sich noch in der Prüfung.

„Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden in keiner Weise geduldet und konsequent verfolgt“, warnt die Polizei potenzielle Täter. „Wer insbesondere unter Alkoholeinfluss meint, andere Personen mit sexueller Intention zu fotografieren oder zu filmen; zu begrapschen oder Schlimmeres, wird sich sehr schnell auf der Wiesnwache und anschließend in einem Strafverfahren wiederfinden.“

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