Ein rassistischer Angriff auf zwei Mädchen sorgt in Mecklenburg-Vorpommern für Empörung. Es war nicht der einzige Vorfall in dem Bundesland an diesem Wochenende.

Die Polizei hat in Schwerin Ermittlungen wegen des Rufens verfassungsfeindlicher Parolen aufgenommen. Nach Angaben einer Zeugin sollen etwa 20 Männer am Samstagnachmittag mit freiem Oberkörper auf der Schlossbrücke gemeinsam den Hitlergruß gezeigt haben, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Eine Frau, die augenscheinlich zu der Gruppe gehörte, soll Aufnahmen davon gemacht haben. Die Polizei sucht nun weitere Zeugen.

Zu einem weiteren Vorfall in Mecklenburg-Vorpommern kam es in der Nacht zum Samstag in Penkun nahe der polnischen Grenze: Nach Zeugenaussagen hatten einige Personen auf einer Festwiese kurz vor der Tat zur Melodie von Gigi D’Agostino den Text „Ausländer raus – Deutschland den Deutschen“ gerufen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Bei der Auseinandersetzung danach sollen sechs bis sieben Menschen einen 24 Jahre alten Deutschen angegriffen und im Gesichtsbereich verletzt haben. „Der Geschädigte hat ein südländisches Aussehen, einen Zusammenhang mit dem Grölen der Parolen und der Straftat wird nicht ausgeschlossen“, teilte die Polizei mit.

Gegen 2.45 Uhr war ein Notruf bei der Polizei eingegangen. Der stark betrunkene Mann war nicht mehr in der Lage, gegenüber den Beamten weitere Angaben zum Tatverlauf zu machen. Nach der Versorgung durch Rettungskräfte lehnte er weitere Behandlungen ab und ging in Begleitung einer 23-Jährigen nach Hause. Diese meldete sich jedoch am Samstagabend bei den Beamten. Die Verletzungen des 24-Jährigen waren schwerwiegender als gedacht. Er wurde in einem Krankenhaus behandelt. Die Polizei hat bereits eine Strafanzeige wegen Körperverletzung aufgenommen und prüft weitere strafrechtliche Verstöße.

Bereits am Freitagabend hatte in Grevesmühlen eine Gruppe Jugendlicher zwei Mädchen aus Ghana im Alter von acht und zehn Jahren angegriffen. Als die Eltern hinzukamen, seien auch diese attackiert worden. Mehr zu dem Vorfall lesen Sie hier. Der Fall hatte Entsetzen ausgelöst, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) forderte Konsequenzen, auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser verurteilte die Tat mit scharfen Worten.

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