Gefährlich oder harmlos?
Diese Haie gibt es in der Nordsee
Aktualisiert am 13.05.2025 – 08:37 UhrLesedauer: 3 Min.
Beim Baden in der Nordsee ist die größte Sorge vieler Urlauber wohl, ob gerade Ebbe oder Flut ist. Doch sollten Sie auch Angst vor Haiangriffen haben?
Eigentlich würden viele einen Hai eher im Atlantik oder zumindest dem Mittelmeer erwarten – doch auch in der deutschen Nordsee gibt es Arten, die hier als heimisch gelten. Die meisten von ihnen sind allerdings sehr selten geworden.
Dabei haben sich Haie an nahezu jeden Meereslebensraum angepasst – von den sehr kalten polaren Gewässern über gemäßigte Breiten bis in die Tropen. Und selbst in einigen Süßwasserbereichen sind Haie wie der Bullenhai oder der Gangeshai verbreitet.
Grundsätzlich leben Haie in allen Weltmeeren und auch in der Nordsee. Wie der Fischereibiologe Matthias Schaber vom Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven in einem Bericht von „National Geographic“ erklärt, kommen einige Haiarten auf ihren Wanderungen durch die Nordsee, während andere dauerhaft dort leben.
Dauerhaft in deutschen Meeren leben allerdings der Roten Liste, die gefährdete Tierarten listet, zufolge nur noch drei bis vier Arten, die meisten anderen sind Durchzügler. Auf der Roten Liste für die gesamte Nordsee werden unter anderem aufgezählt: der Hundshai, der weißgefleckte Glatthai, der kleingefleckte Katzenhai, der Riesenhai, der Fleckhai, der Heringshai, der Große Grauhai, der Eishai, der Hammerhai und der Blauhai.
Die „Schutzstation Wattenmeer“ listet für die deutsche Nordsee unter anderem den Hundshai, den Kleingefleckten Katzenhai, den Eishai, den Blauhai sowie die seltenen Dorn-, Herings- und Fuchshaie.
Besonders häufig treibt sich der Hundshai (Galeorhinus galeus) in der Nordsee herum. Mit seinen bis zu zwei Metern Länge zählt er zu den größten in deutschen Gewässern heimischen Haiarten.
Die ausgewachsenen Tiere halten sich im Sommer hauptsächlich vor Helgoland auf, bevor sie im Herbst wieder abwandern und sogar bis nach Madeira schwimmen. Durch die Überfischung sinkt allerdings auch der Bestand der Hundshaie in der Nordsee.
Mit seiner spitzen Schnauze und der charakteristischen Rückenflosse ähnelt der Dornhai durchaus dem gefürchteten Weißen Hai. Allerdings handelt es sich bei dem Nordsee-Hai um eine Miniaturausgabe des großen Ozean-Jägers. Der Raubfisch wird nur maximal 1,60 Meter lang und stellt für Menschen keine Gefahr dar.
Zudem ist der Dornhai als Speisefisch sehr beliebt, sodass sein Bestand mittlerweile dramatisch eingebrochen ist und es ein EU-weites Fangverbot für die Nordsee gibt.
Der Heringshai kann bis zu drei Meter lang werden und gilt deshalb als „kleiner Weißer Hai“. Wie der Hundshai ernährt sich der Heringshai von Heringen, Sardinen und Makrelen und ist für den Menschen eigentlich ungefährlich.
Heringshaie sind zudem sehr menschenscheu – dennoch wurde vor der britischen und der kanadischen Küste bisher je ein Heringshai-Angriff registriert.