Bei Erwachsenen verschwindet ein Hämangiom meist nicht von selbst. Wenn es stört, lässt es sich aber behandeln. Manchmal ist das sogar notwendig.
Ein Hämangiom (Blutschwämmchen) ist ein gutartiger Tumor aus Blutgefäßen, der sich in allen Körperregionen entwickeln kann. Ein äußerlich sichtbares Hämangiom ist als roter oder violetter Fleck erkennbar. Es befindet sich in der obersten Schicht der Haut, in tieferen Hautschichten oder unter der Haut. Mitunter erstreckt es sich auch über mehrere Hautschichten.
Bei Erwachsenen bilden sich meist viele kleine und punktförmige Hämangiome an Rumpf, Armen und/oder Beinen, die – anders als Blutschwämmchen im Kindesalter – für gewöhnlich nicht wieder verschwinden.
Darüber hinaus gibt es Hämangiome, die im Körperinneren wachsen, beispielsweise in der Leber oder den Knochen, insbesondere Wirbelkörpern. Wer ein Hämangiom in inneren Organen hat, erfährt davon oft nur durch Zufall, wenn das betroffene Organ mit einem bildgebenden Verfahren untersucht wird.
Grund zur Sorge ist ein Hämangiom normalerweise nicht. Blutschwämmchen sind nicht bösartig und verursachen nur selten Probleme. Dennoch sollten Betroffene es ärztlich abklären lassen. Denn zunächst gilt es herauszufinden, ob es sich wirklich um ein harmloses Hämangiom handelt oder um etwas anderes. Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann einschätzen, ob eine Therapie nötig oder sinnvoll ist, und wenn ja, welche.
Woher kommen Blutschwämmchen bei Erwachsenen?
Ein Hämangiom ist Folge einer gutartigen Wucherung von Blutgefäßen. Das Innere der Gefäße ist mit einer dünnen Schicht aus sogenannten Endothel-Zellen ausgekleidet. Ein Hämangiom entsteht, wenn sich diese Zellen schnell vermehren und neue Blutgefäße bilden.
Wie genau es zu der plötzlichen Vermehrung kommt, ist noch nicht geklärt. Warum manche Erwachsene plötzlich Blutschwämmchen bekommen, lässt sich also nicht genau sagen. Hinter roten oder violetten Hautflecken kann allerdings auch etwas anderes stecken als Hämangiome – zum Beispiel Petechien. Das sind kleine, höchstens stecknadelkopfgroße Einblutungen in Haut oder Schleimhäuten. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel Petechien können viele Ursachen haben.
Gut zu wissen: An Hämangiomen der Leber erkranken vor allem Frauen. Von Knochenhämangiomen sind Männer häufiger betroffen. Warum, ist ebenfalls noch ungewiss.
Kann ein Hämangiom bösartig sein?
Ein Hämangiom ist nicht bösartig. Anders als ein Krebstumor wuchert es nicht zerstörerisch in umliegendes Gewebe ein und bildet auch keine Absiedlungen, die andere Organe befallen.
Ein Hämangiom im Körperinneren kann aber Schmerzen oder andere Beschwerden hervorrufen, wenn es eine gewisse Größe erreicht hat und/oder ungünstig liegt. Dann ist eine Behandlung nötig.
Hämangiome der Haut sind und bleiben für gewöhnlich harmlos. Nichtsdestotrotz gilt es, plötzlich auftretende rote oder violette Hautflecke – und andere Hautveränderungen unklarer Ursache – dermatologisch abklären zu lassen. Denn nur eine Hautärztin oder ein Hautarzt kann sicher beurteilen, ob es sich dabei tatsächlich um ein Blutschwämmchen handelt, oder um eine andere Art von Hautkrankheit, die eine zeitnahe, gezielte Behandlung erfordert.
Hämangiom beim Erwachsenen – wie wird es behandelt?
Wenn ein Hämangiom der Haut nicht stört oder Beschwerden auslöst, muss es nicht behandelt werden. Befindet es sich in der Haut, lässt es sich durch verschiedene Verfahren entfernen, etwa eine Laserbehandlung, einen kleinen chirurgischen Eingriff oder eine Kältetherapie (Kryotherapie).
Verursacht ein Hämangiom im Körperinneren Probleme, richtet sich die Behandlung unter anderem nach der genauen Lage und Größe des Tumors. Oft ist ein operativer Eingriff erforderlich. Genauere Informationen zur Behandlung eines Wirbelhämangioms bietet der Artikel Hämangiom in der Wirbelsäule – was tun?.