In der Hektik die Ruhe bewahren: Darauf kommt es in den K.o.-Spielen für den DFB-Kapitän nun an.
Nur noch Endspiele, jede Partie könnte die letzte sein: Zu Beginn der K.o.-Phase bei der EM hat Kapitän Ilkay Gündoğan Real Madrid als Vorbild für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ausgerufen. Schließlich spiele „das Mentale eine große Rolle“ in den zu erwartenden Drucksituationen.
„Wenn man sich Real Madrid anschaut, die erfolgreichste Klubmannschaft des letzten Jahrzehnts und auch noch länger: Wie die nie in Panik geraten sind und immer die Ruhe bewahrt haben – das ist bemerkenswert“, sagte Gündoğan, Mittelfeldstratege vom Erzrivalen FC Barcelona, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor dem Achtelfinale gegen Dänemark (Samstag, 21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV): „Man muss auch erkennen: Wann ist das Momentum auf meiner Seite und wann muss ich den Gegner dann auch wirklich bestrafen. Sonst wirst ganz schnell du selbst bestraft.“
Gündoğan habe in seinem „Leben viele K.o.-Spiele gehabt, in denen wir haushoher Favorit waren und dann rausgeflogen sind. Weil wir Fehler gemacht haben“, sagte der 33-Jährige, der sich als Kapitän in diesen Momenten dann in der Verantwortung sieht.
„Ich will für ein Bewusstsein sorgen, dass es Phasen gibt, in denen wir so ein bisschen hinterherlaufen. Das wird einem von außen schnell negativ ausgelegt, aber das ist völlig normal. Wir sind schon eine Ballbesitzmannschaft. Aber wir müssen auch aushalten, dass ein Gegner mal den Ball für eine Minute, für 15, 20 Pässe hat, ohne dass wir nervös werden“, sagte Ilkay Gündoğan: „Manchmal verlieren wir diese Geduld, erkennen dann nicht den richtigen Pressing-Moment, kommen zu spät und laufen noch mehr hinterher, fast ein bisschen panisch. Ruhe bewahren und das zu akzeptieren, ist schon ein Schritt, den man auch mental machen muss.“