Michael Kellner ist Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Doch zufrieden ist der Grüne mit der Koalition nicht – im Gegenteil.
Michael Kellner, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, hat die Ampelkoalition deutlich kritisiert. „Die Ampel ist in der Performance teilweise grauenhaft“, erklärte der Grünen-Politiker in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. „Das sage ich ganz bewusst.“
Die Präsentation nach außen überdecke, was die Ampelkoalition gemeinsam erreicht habe. Dazu zählt er die Neuaufstellung der Energieversorgung nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Das gehe unter, bemängelte Kellner.
„Es ist sinnvoll, wenn man miteinander redet und Lösungen gemeinsam präsentiert. Offensichtlich ist das nun nicht gerade die Stärke dieser Regierung“, führte er aus.
Derweil verteidigte er das von Wirtschaftsminister Robert Habeck veröffentlichte Impulspapier für die deutsche Wirtschaft, das zuvor nicht mit den Koalitionspartnern abgesprochen war. Es sei Habecks Aufgabe als Wirtschaftsminister, dass er solche Vorschläge macht.
An den von Kanzler Scholz und Finanzminister Lindner einberufenen Wirtschaftsgipfeln, zu denen Habeck nicht eingeladen war, wollte Kellner derweil keine Kritik üben. „Ich werde nicht nachlegen und nachtreten. Soll sich jeder seinen Kopf machen“, betonte er. Es sei legitim, dass der Kanzler und die FDP-Fraktion Gesprächspartner einladen. Er wisse aber nicht, was dort konkret besprochen wurde.