Der Kommunalpolitiker Daniel Eliasson aus Berlins Südwesten hat offenbar eine bedrohliche E-Mail erhalten. Darin wird die Andeutung gemacht, Eliasson könnte es ergehen wie dem ermordeten Walter Lübcke.

Daniel Eliasson von den Grünen hat nach eigenen Angaben eine E-Mail erhalten, die seine mögliche Ermordung andeutet. Die E-Mail sei zunächst an die Adresse von Eliassons Kreisverband in Steglitz-Zehlendorf geschickt worden. Von dort sei sie an ihn weitergeleitet worden, sagt Eliasson. Der ursprüngliche Absender der Mail tritt unter einem Klarnamen auf, der auf einen Unternehmer aus Sachsen hindeutet. Ganz zweifelsfrei belegen lässt sich das jedoch nicht. Die Mail liegt t-online vor.

Von „Hetze gegen den politischen Mitbewerber“, die Eliasson verbreite, ist da die Rede. Dazu kommen eine ganze Reihe an provokanten Fragen. Ob der Kommunalpolitiker aktiv zur Gewalt aufrufen müsse? Oder ob er „so dumm oder so verbohrt“ sei? Trotzdem fällt das Schreiben bis hierher wohl in eine Kategorie, bei der Eliasson keine rechtlichen Schritte einleiten würde.

Doch die Mail vom 5. März dieses Jahres endet mit einer weiteren Frage, die für Eliasson eine Grenze überschreitet: „muss man ein 2 Lübcke provozieren [sic]?“ Gemeint ist Walter Lübcke. Der Kasseler Regierungspräsident ist vor knapp fünf Jahren auf der Terrasse seines Privathauses von einem Rechtsextremisten erschossen worden. Im Klartext: Der Absender bringt zum Ausdruck, auch Eliasson könnte getötet werden, weil er sich wie Lübcke gegen rechts engagiert.

Andeutung in Drohmail: Grünen-Politiker könnte getötet werden

Hintergrund der Mail war laut Eliasson eine Nachricht, die er selbst zwei Tage zuvor auf der Plattform X verfasst hatte. Darin schrieb Eliasson: „Wenn Ihr einen Nazi seht, weist ihn auf seine Fehler hin. Macht ihnen das Leben so schwer, wie Ihr könnt.“ Eliasson erzählt, was er damit gemeint habe: Man solle Nazis ausgrenzen, weil sie andere ausgrenzen würden. Einen Aufruf zu Gewalt, wie in der Mail vorgeworfen, sieht er in seinem Post nicht.

Über die bislang nicht veröffentlichte Mail aus dem März sagt Eliasson: „Ich will der Öffentlichkeit zeigen, was für Drohungen ich erhalte.“ Zwar bekomme er über die sozialen Netzwerke täglich bedrohende oder beleidigende Nachrichten. Und vieles zeige er gar nicht erst bei der Polizei an. „Doch dieses Beispiel liegt für mich klar über der Strafbarkeitsgrenze.“

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