Finanziert von Steuern und privater Hand
Grüne fordern Ramadan-Beleuchtung an großen Straßen
19.05.2025 – 19:36 UhrLesedauer: 2 Min.
Berlin hat deutschlandweit die meisten muslimischen Einwohner. Nun soll die Stadt auch bei der Ramadan-Beleuchtung nachziehen – mit prominenten Standorten.
Die Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus fordert, dass prominente Straßen und Plätze der Hauptstadt künftig zum islamischen Fastenmonat Ramadan festlich beleuchtet werden. In einem Antrag, der in der vergangenen Woche eingereicht wurde, fordern die Grünen eine Ramadan-Beleuchtung ab 2026, die „analog zur Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt sichtbar wird“.
Als besonders geeignete Standorte nennt die Fraktion den Kurfürstendamm, die Prachtstraße Unter den Linden, die Friedrichstraße sowie den Potsdamer Platz. Zur Finanzierung schlagen die Grünen vor, auf ein ähnliches Modell wie bei der Weihnachtsbeleuchtung zu setzen: eine Kombination aus Tourismusmitteln und privatem Sponsoring.
„Der Islam gehört zu Berlin und wird von vielen Berliner*innen praktiziert“, heißt es in der Begründung des Antrags. Die Beleuchtung zum Fastenmonat solle als „Ausdruck der Akzeptanz und Wertschätzung“ dienen und das Zugehörigkeitsgefühl muslimischer Berliner stärken.
Bereits in diesem Jahr gab es laut dem Antrag „ein erstes Lichtzeichen zum Fastenmonat“ vor dem Rathaus Mitte. Die Grünen-Fraktion betont jedoch, dass die „selbstverständliche Sichtbarmachung muslimischen Lebens“ sich nicht auf „migrantisch geprägte Orte“ beschränken, sondern „in der Breite der Gesellschaft Raum finden“ solle.
Die Berliner Grünen argumentieren, dass in der Hauptstadt „deutschlandweit die meisten Muslim*innen in absoluten Zahlen leben“ und es daher „angemessen“ sei, wenn auch Berlin eine Beleuchtung zum Ramadan ermögliche.
Der Antrag verweist zudem auf den „besorgniserregenden“ antimuslimischen Rassismus und sieht in der Festbeleuchtung auch ein „Zeichen gegen Hass und Rassismus“. Die Installation einer Ramadan-Beleuchtung würde zudem den Handlungsempfehlungen der Expertenkommission „Antimuslimischer Rassismus“ entsprechen, die dem Senat im September 2022 übergeben wurden.
Der nächste Ramadan beginnt am Abend des 16. Februar 2026 und endet am 18. März 2026. Bis dahin soll der Senat laut dem Antrag die Zusammenarbeit mit Bezirken, muslimischen Gemeinden und privatwirtschaftlichen Akteuren wie dem Handelsverband Berlin-Brandenburg suchen. Dem Abgeordnetenhaus soll bis zum 30. September 2025 Bericht erstattet werden.