Ein ehemaliger Profi-Golfer steht jetzt in Canterbury in Großbritannien vor Gericht: Vor Wut auf seine Frau zündete er das gemeinsame Haus an, in dem sich noch der Familienhund befand.

Ein britischer Golfprofi hat sein eigenes Haus angezündet – aus Wut auf seine zukünftige Ex-Frau. „Ich wollte nicht, dass das Miststück alles bekommt“, waren laut „Kent Online“ seine Worte gegenüber den Einsatzkräften. Jetzt ist der Fall vor dem Canterbury Crown Court in England verhandelt worden.

Der 50-jährige Francis McGuirk, ein ehemaliger Teilnehmer des British Open-Turniers von 2011 und Millionär, gab sich seinem Ärger hin und zündete das 900.000 britsche Pfund (etwa 1 Million Euro) teure Haus in Sandwich an, das er zusammen mit seiner getrennt lebenden Frau Sarah besaß und bewohnte. Die Trennung verlief bitter und voller Streit. McGuirk schickte seiner Ex-Partnerin sogar Nachrichten mit der Ankündigung, das Haus niederzubrennen, während er sich darin aufhalten würde.

Am 25. Juni letzten Jahres hat der Golfer diese Drohung dann in die Tat umgesetzt. Der Sportler schlug zu, während seine Frau und seine drei Töchter das Haus verlassen hatten. Nur der Familienhund Dolly befand sich noch mit ihm im direkt an der Nordsee gelegenen Anwesen in der Stadt Sandwich. „McGuirk versuchte zunächst, ein Feuer mit Speiseöl zu entfachen, was ihm aber nicht gelang. Danach zündete er einige Kissen im Wohnzimmer mit Feuerzeugbenzin an“, berichtete Staatsanwältin Caroline Knight vor Gericht laut „Metro“.

McGuirk konnte von Nachbarn daran gehindert werden, das Anwesen völlig zu zerstören. Ein Passant hatte den Rauch bemerkt und den Notruf alarmiert. Die Feuerwehr traf McGuirk auf dem Gelände an, während er versuchte, wieder in das brennende Haus zu gelangen. Er wollte wohl den Hund retten. Die Feuerwehr löschte den Brand und rettete den Hund. Aber das Haus war zerstört und für die Frau und die drei Töchter nicht mehr zu bewohnen. McGuirk erlitt leichte Verletzungen.

Trotz der Schwere seiner Tat konnte McGuirk einer Gefängnisstrafe entgehen. Vor dem Canterbury Crown Court führte ein Gerichtspsychiater aus, dass er McGuirks Handlungen als ernsthaften Suizidversuch einschätzt.

McGuirks Anwalt verwies auch auf „glänzende Charakterreferenzen“ seines Mandanten und sagte, dass dieser kein Risiko für die Öffentlichkeit darstelle, eine geringe Wiederholungsgefahr bestehe und er im Grunde einen guten Charakter habe.

Richter Edmund Fowler sah dies jedoch etwas differenzierter: „Ich finde schon, dass es seine Absicht war, sehr schweren Schaden anzurichten. Es war aus Trotz – das wird allerdings erheblich durch seinen psychischen Zustand zur Zeit der Tat beeinflusst.“ Es gäbe andere Wege, um Selbstmord zu begehen, als das Haus seiner Familie zu zerstören.

McGuirk wurde zu einer Haftstrafe von 20 Monaten verurteilt, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zudem muss er 13.555 Pfund (rund 16.000 Euro) an Kosten tragen, 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und 120 Tage lang abstinent bleiben, was täglich überprüft werde.

Für die nächsten fünf Jahre darf McGuirk keinen Kontakt zu seiner noch Ehefrau aufnehmen. Ein Verstoß dagegen könnte ihn direkt ins Gefängnis bringen, wie Richter Fowler klarstellte: „Herr McGuirk, ich mache Ihnen sehr deutlich, dass Sie bei jeder Straftat innerhalb der nächsten zwei Jahre hierher zurückgebracht und fast sicher sofort ins Gefängnis eingewiesen würden.“

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