Köln verliert ein beliebtes Fotomotiv: Zwei der bunten Giebelhäuser werden zwar wieder aufgebaut, aber nicht in ihrer ursprünglichen Form. Dagegen wehrt sich nun der Verein „Stadtbild Deutschland“.

Die Restaurierung der Giebelhäuschen am Fischmarkt sorgt weiterhin für eine hitzige Debatte in Köln. Anfang Mai hatten Kölns Baudezernent Markus Greitemann und Stadtkonservator Thomas Werner mitgeteilt, dass die Häuser „unwiederbringlich verloren“ seien. Die zwei eingerüsteten und bis zum ersten Stockwerk abgerissenen Häuser würden zwar saniert, könnten aber nicht originalgetreu wiederaufgebaut werden. Schuld sei der schlechte Zustand der rund 700 Holzbalken des Fachwerks.

Die Häuser stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, den bunten Anstrich erhielten sie jedoch erst in den 1980er Jahren. Für den Wiederaufbau gab Kölns Stadtkonservator dem Eigentümer der Häuser, der Hamburger Centralis-Gruppe, nur knappe Vorgaben. Es werde keine Fachwerkstruktur mehr erwartet.

Gegen diese Vorgaben wehrt sich nun der örtliche Ableger des Vereins „Stadtbild Deutschland“. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Freitag berichtet, hat der Verein eine Petition für einen originalgetreuen Wiederaufbau gestartet. Unterzeichnet hätten bisher rund 4.000 Bürger. Der Verein verweist auf die Rekonstruktion der Frauenkirche in Dresden und die Wiederherstellung barocker Fassaden in Potsdam, die ebenfalls originalgetreu nachgebildet wurden. Die Vorgaben des Kölner Stadtkonservators seien „zu unspezifisch“ und „mitnichten gängige Praxis“ in Deutschland.

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