Die Nasa hat heute eine Sonde in Richtung des Jupitermondes Europa gestartet. Wissenschaftler vermuten dort einen riesigen Ozean und Spuren von Leben.
Wie dick ist die Eisschicht auf dem Jupitermond Europa? Gibt es darunter einen Ozean aus flüssigem Wasser, der Leben ermöglicht? Diese Fragen wollen Wissenschaftler der Nasa mithilfe der Sonde „Europa Clipper“ beantworten, die heute an Bord einer Falcon Heavy vom Kennedy Space Center in Florida gestartet ist.
„Europa Clipper“ ist laut Nasa das größte Raumfahrzeug, das je für eine Planetenmission gebaut wurde. Mit seinen riesigen ausgefahrenen Solarzellen könne die Sonde ein Basketballfeld verdecken, schreibt die Raumfahrtbehörde auf ihrer Seite. Von einem Ende zum anderen sei die Sonde 30,5 Meter lang.
Sobald sich die Rakete mit ihrer Fracht im All befindet, soll sich die Sonde von deren Oberstufe trennen. Das soll laut Nasa etwa 50 Minuten nach dem Start der Falcon Heavy der Fall sein. Eine stabile Kommunikation mit dem Raumfahrzeug erwartet die US-Raumfahrtbehörde dann weitere 19 Minuten später.
Etwa drei Stunden nach dem Start soll „Europa Clipper“ seine beiden riesigen Solaranlagen entfalten und auf die Sonne ausrichten. In den kommenden drei Monaten wollen die Nasa-Wissenschaftler dann die Funktionsfähigkeit aller Instrumente an Bord der Sonde prüfen.
Für den Flug zum Jupiter wird „Europa Clipper“ etwa sechs Jahre benötigen. Die Sonde wird allerdings nicht auf direktem Weg dorthin fliegen. Unterwegs wird sie die Erde und den Mars umrunden, um ordentlich Schwung für ihre 2,9 Milliarden Kilometer lange Reise zu holen.
Im April 2030 soll die Sonde damit beginnen, den Jupiter zu umkreisen. Ein Jahr später beginnen die 49 wissenschaftlichen Vorbeiflüge an Europa. Während dieser Missionen soll „Europa Clipper“ bis auf eine Höhe von 25 Kilometern an die Oberfläche des Jupitermondes herankommen.
Wissenschaftler glauben, dass es unter der eisigen Oberfläche des Jupitermonds Europa einen riesigen Ozean gibt. Dieser könnte mehr Wasser enthalten als alle Ozeane der Erde zusammen.
Die Eisschicht darüber könnte mehrere Kilometer dick sein. Risse und Geysire auf der Oberfläche von Europa deuten darauf hin, dass es unter der Eisschicht flüssiges Wasser geben könnte und sich dort organische Verbindungen und Energiequellen befinden. Für Astronomen ist Europa deshalb ein Hauptkandidat für die Suche nach außerirdischem Leben im Sonnensystem.