Ein Meteoriteneinschlag führte vor mehr als drei Milliarden Jahren zu Dunkelheit auf der Erde. Dann blühte das Leben plötzlich auf. Wie kann das sein?

Ein Meteorit krachte vor 66 Millionen Jahren auf die Erde und löste eine globale Katastrophe aus. Als Folge starben die Dinosaurier und andere Lebensformen aus. Doch das war nicht der größte Himmelskörper, der die Erde getroffen hat, wie neue Forschungsergebnisse zeigen.

Demnach schlug ein 50- bis 200-mal größerer Brocken vor 3,26 Milliarden Jahren auf der Erde ein und löste unvorstellbare Zerstörungen aus. Das schreiben Wissenschaftler in einer Studie, die sie in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht haben. Anders als beim „Dinosaurierkiller“ sei der damalige Aufprall für das Leben auf dem Planeten mittelfristig von großem Vorteil gewesen, berichten die Forscher.

Sie untersuchten die Auswirkungen des Meteoriteneinschlags anhand von Fundstücken aus uraltem Gestein in einer Region im Nordosten Südafrikas, dem sogenannten Barberton Greenstone Belt. Die Wissenschaftler fanden dort zahlreiche Anzeichen dafür, dass sich das Leben nach dem Einschlag schnell wieder regenerierte.

„Das Leben hat sich nicht nur schnell erholt, nachdem sich die Bedingungen innerhalb weniger Jahre bis Jahrzehnte wieder normalisiert hatten, es blühte sogar auf“, sagte die Geologin Nadja Drabon von der Harvard University, Hauptautorin der Studie.

Warum? Der Meteorit habe eine große Menge Phosphor mit sich gebracht. Dieser diene Mikroben als Nährstoff und sei für Moleküle zur Speicherung und Übermittlung genetischer Informationen von zentraler Bedeutung.

Zudem habe der Aufprall vermutlich einen Tsunami ausgelöst, der über den gesamten Globus fegte, den Meeresboden aufriss und Küsten überschwemmte. Ein Großteil der Aufprallenergie könnte sich laut Drabon in Wärme umgewandelt haben, was die Atmosphäre so stark erwärmte, „dass die obere Schicht der Ozeane zu kochen begann“, fügte sie hinzu.

„Stellen Sie sich diese Einschläge als riesige Düngemittelbomben vor“, sagte Drabon. Der Tsunami habe dafür gesorgt, dass sich unter anderem eisenhaltiges Tiefenwasser in flachere Gewässer gemischt und damit eine ideale Umgebung für viele Arten von Mikroben geschaffen habe. Eisen biete eine Energiequelle für diese Lebensformen.

Aber nicht alle Organismen haben überlebt, fanden die Forscher heraus. „Die Auswirkungen des Aufpralls waren schnell und heftig“, so Drabon. Der Impaktkörper sei mit so viel Energie auf die Erde aufgeschlagen, dass Sedimente und Gesteine am Aufprallort verdampften. „Diese Gesteinsdampfwolke und der Staub setzten sich in der Atmosphäre ab und färbten den Himmel innerhalb von wenigen Stunden schwarz“.

Laut Drabon hat es daraufhin vermutlich einige Jahrzehnte gedauert, bis sich der Staub legte und sich die Atmosphäre ausreichend abkühlte. Dabei könnten Mikroben, die auf Sonnenlicht angewiesen waren und in seichten Gewässern lebten, dezimiert worden sein.

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