Es handelt sich um ein wichtiges Projekt, das die Zusammenarbeit Deutschlands mit seinen afrikanischen Partnern auf eine neue Grundlage stellt und die Ernährungssicherheit erhöhen soll: Während einer viertägigen Reise nach Afrika hat der deutsche Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir das Projektbüro der Agrarpolitik eröffnet Dialogue (APD) zusammen mit Josefa Sacko, der Landwirtschaftskommissarin der Afrikanischen Union (AU). Das APD, das am Montag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba eröffnet wurde, ist das erste Kooperationsprojekt dieser Art zwischen der AU mit ihren 55 Mitgliedsstaaten und einem deutschen Ministerium.
„Starke und verlässliche Partnerschaften, die keine neuen Abhängigkeiten schaffen, sind wichtiger denn je“, sagte Özdemir bei der Eröffnung. Er fügte hinzu, dass Lösungen für globale Herausforderungen wie die Bekämpfung des Hungers und die Klimakrise, die zentrale Treiber der Migration seien, nur gemeinsam gefunden werden könnten. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen im eigenen Land eine langfristige Perspektive haben – und dabei kommt der Landwirtschaft eine zentrale Rolle zu.“ „Aus meiner Sicht ist das ein integraler Bestandteil unserer Agrardiplomatie“, sagte Özdemir.
Wissensvermittlung aus Deutschland
Zur Stärkung der Partnerschaft wurde ein deutsch-afrikanisches Team gegründet und erstmals ein Agrarattaché an die deutsche Botschaft in Addis Abeba, dem Sitz der AU, entsandt. „Wir werden langjährige Erfahrungen und wertvolles Wissen aus Deutschland teilen, um den Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union einen nachhaltigen und bedarfsgerechten Ausbau ihrer landwirtschaftlichen Aktivitäten zu ermöglichen“, betonte Özdemir. Darüber hinaus wird sich die APD insbesondere auf die Stärkung von Frauen und die Einbindung junger Menschen konzentrieren. Ziel der Bundesregierung ist es, künftig weitere Partnerschaften wie die mit der AU zu schließen, um eine produktive, nachhaltige und lokal angepasste Landwirtschaft zu fördern.
Özdemir hatte vor seiner Reise auf die globalen Herausforderungen hingewiesen, die durch Klimakrise, Hunger und Konflikte verschärft werden. „Da diese Herausforderungen uns gemeinsam betreffen, können wir sie nur gemeinsam bewältigen“, sagte der Minister. Er fügte hinzu, dass einer nachhaltigen Agrarpolitik eine zentrale Rolle zukomme. Es war nicht nur für die Ernährung der Menschen von entscheidender Bedeutung, es schuf auch wirtschaftliche Perspektiven und förderte den Frieden, wobei es gleichzeitig der Notwendigkeit Rechnung trug, die natürlichen Ressourcen zu schützen.