Auch in Deutschland sei das Interesse groß gewesen, sagte Morgan – allerdings seien auch Falschinformationen im Umlauf gewesen. Morgan konnte gleich in zwei Punkten richtigstellen: So sei das Stromnetz in Deutschland stabil und die Preise für erneuerbare Energien führten aufgrund effizienter Energiesparmaßnahmen nicht zu höheren Rechnungen für die Menschen. Im Interview korrigierte Morgan auch die in den sozialen Medien immer wieder geäußerte Behauptung, Deutschland importiere nach dem Atomausstieg große Mengen Atomstrom aus anderen Ländern. Nach Angaben von Agora Energiewende stammte im Jahr 2023 rund ein Viertel (24 Prozent bzw. 16,6 Terawattstunden) des von Deutschland importierten Stroms aus Atomkraft – 3,6 Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs. Im Jahr 2023 wurden 56 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt, also deutlich mehr als die Hälfte. Deutschland ist nicht von Atomstrom aus Frankreich oder anderen Ländern abhängig.

Nach dreieinhalb Tagen in Japan reiste Morgan weiter nach China zur ersten Plenarsitzung des bei den letzten Regierungskonsultationen ins Leben gerufenen Klima- und Transformationsdialogs. „Beim ersten Plenum wollen wir nun gemeinsam schauen, wie wir durch konkrete Kooperation vor allem auf Provinz- und Sektorebene die Energiewende beschleunigen können, um das 1,5-Grad-Limit in Reichweite zu halten. Chinas Beitrag ist entscheidend, wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen und wirklich gravierende Klimaschäden abwenden wollen.“ China ist zwar Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch der größte Produzent von Treibhausgasemissionen.

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