Haben Sie gute Vorsätze für das neue Jahr? Zum Beispiel, endlich Geld zurückzulegen? Dann könnte das Drei-Säulen-Sparmodell vielleicht etwas für Sie sein.

Auto, Eigenheim, Altersvorsorge: Menschen sparen auf die unterschiedlichsten Dinge hin. Einige verfolgen mehrere Ziele gleichzeitig. Um den Überblick zu behalten und das Geld bedarfsgerecht zu streuen, kann es sinnvoll sein, das Drei-Säulen-Sparmodell anzuwenden. Doch was verbirgt sich dahinter?

„Im Kern geht es darum, Sparprozesse systematisch anzugehen und vor allem kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu unterscheiden“, erklärt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Die drei Säulen könnten zum Beispiel so aufgeteilt sein:

  • Säule 1: Sparen für die Altersvorsorge
  • Säule 2: Sparen für den Urlaub, für ein neues Auto oder für die eigene Immobilie
  • Säule 3: Sparen für unvorhersehbare Ausgaben, also einen Notgroschen aufbauen.

Die konkreten Motive können dabei zwar auch anders aussehen. Wichtig ist aber, dass kurz-, mittel- und langfristige Ziele wirklich sinnvoll voneinander abgegrenzt werden. Denn nur so kann die Sparrate für das jeweilige Sparziel in dem Finanzprodukt landen, das am besten dafür geeignet ist.

Notgroschen aufs Tagesgeldkonto

Dabei ist die Frage, wo die Sparrate für die Säule 3 am besten aufgehoben ist, aus Sicht des Verbraucherschützers einfach zu beantworten: „Hier ist das Tagesgeldkonto gut geeignet.“ Eine ebenso sichere Alternative ist ein Geldmarktfonds. Der hat zudem den Vorteil, dass Sie sich stets gute Zinsen sichern, ohne das Konto wechseln zu müssen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Bei Säule 1 mache ein Wertpapierdepot Sinn, wenn man in Eigenregie für ein Zusatzeinkommen im Alter sorgen will – zusätzlich zur gesetzlichen Rente oder einer betrieblichen Altersvorsorge. In Betracht kann hier etwa der Kauf eines Indexfonds (ETF) auf den MSCI World kommen. Lesen Sie hier, was das genau ist.

„Bei Säule 2 gibt es keine allgemeingültige Antwort“, sagt Scherfling. Das Sparen für den Urlaub im Folgejahr werde anders aussehen als das für das neue Auto in drei Jahren oder das Eigenkapital für die selbst genutzte Immobilie in sieben Jahren. „Je nachdem, wie die individuellen Ziele und Präferenzen aussehen, können Festgelder, Sparbriefe, Investmentfonds oder auch ganz andere Produkte infrage kommen“, sagt der Verbraucherschützer.

Wie viel Geld bleibt überhaupt zum Sparen?

Bevor es aber mit dem Sparprozess losgeht, muss man sich nicht nur über seine Ziele und deren Gewichtung klar werden, sondern auch darüber, wie viel Geld im Monat übrig ist zum Sparen. Konkret heißt das: „Sich erst einmal einen Überblick über die eigenen Finanzen verschaffen“, sagt Kathleen Altmann vom Bundesverband deutscher Banken in Berlin.

Dafür sollte man sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen – und möglichst nichts vergessen. „Entsprechende Apps können dabei ebenso helfen wie die klassische Excel-Tabelle“, so Altmann. Auch mit einem Haushaltsbuch lässt sich herausfinden, wie viel Geld einem monatlich zur freien Verfügung steht. Wie Sie ein Haushaltsbuch genau führen, lesen Sie hier.

Versicherungsschutz hat Vorrang

Wer nun den nötigen Überblick über die eigenen Finanzen hat, sollte als Nächstes prüfen, ob alle nötigen Versicherungen vorhanden sind. „Falls zum Beispiel noch keine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen ist, sollte man sich dringend um eine solche Police kümmern“, rät Scherfling.

Ebenfalls zu checken: Ist das Girokonto im Plus? Sonst erst den Dispo ausgleichen, bevor der Sparprozess starten kann. Gleiches gilt für noch laufende Verbraucherdarlehen: Diese sollten zuerst getilgt werden.

Zwei Beispiele bringen Klarheit

Wer nun feststellt, dass ihm oder ihr noch Summe X jeden Monat zur freien Verfügung steht, kann im nächsten Schritt den verfügbaren Betrag auf die verschiedenen Ziele aufteilen – unter Berücksichtigung der Gewichtung.

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