Leser diskutieren Spenden-Forderung
„Auch sie verdienen eine Gehaltserhöhung“
10.10.2025 – 15:49 UhrLesedauer: 3 Min.
Ginge es nach Ines Schwerdtner, sollten Merz und Steinmeier ihre möglichen Gehaltserhöhungen spenden. t-online-Leser sind sich uneins, ob die Forderung der Linken-Chefin eine gute Idee ist.
Aufgrund einer Tarifeinigung von Bund und Kommunen kommt es für Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu Gehaltserhöhungen. Wird zudem ein geplantes Gesetz zur Übertragung der Erhöhungen auf die Beamten verabschiedet, könnten Amtsträger wie Bundeskanzler, Bundespräsident und Minister ebenfalls mehr Geld erhalten.
Ines Schwerdtner hält das für „ein falsches Signal“, wie sie t-online sagte. Die Chefin der Linken sprach von einer „Abkassierer-Mentalität bei Politikern“ und fordert Friedrich Merz (CDU) und Frank-Walter Steinmeier dazu auf, „die Extra-Kohle“ zu spenden. Ein Vorschlag, der unter Bürgern viel Zuspruch findet, teilweise aber auch auf Ablehnung stößt.
Martina Lehmann und ihre Familie wären „empört“, käme es zu den Gehaltserhöhungen für besagte Politiker. Die t-online-Leserin beschreibt es ebenfalls als „völlig falsches Signal an die ganze Bevölkerung unseres Landes“. Schwerdtners Vorschlag könne sie deshalb nur zustimmen.
Helmut Bruch sieht es anders: „Auch der Kanzler, der Präsident und die Minister verdienen eine Gehaltserhöhung. Was man damit macht, sollte jeder selbst entscheiden. Geringverdiener haben nicht mehr, wenn ein Beamter auf seine Gehaltserhöhung verzichtet. Das ist reiner Sozialneid der linken Frau Schwerdtner.“
„In Zeiten, in denen wir alle unseren Beitrag für eine bezahlbare Zukunft leisten, sollten auch Politiker sich nicht rausnehmen“, meint Pia Grewenig-Spyra. „Wenn Merz uns – sich dauernd wiederholend – erklärt, wir müssten alle etwas für unser Land tun, dann sollte die Politikerelite damit beginnen und sodann mit gutem Beispiel vorangehen.“
Ernst Bittner mailt: „Ich halte von der Forderung nichts. Sie ist nur populistisch. Die Gehälter des Kanzlers und des Bundespräsidenten sind wahrlich nicht überdimensioniert, im Vergleich zur Wirtschaft geradezu mickrig. Dafür würde ein Sparkassendirektor wohl kaum morgens aufstehen. Also lautet mein Rat: Ball flach halten.“
„Hut ab vor der linken Parteiführung“, sagt Kurt Müller. „Man weiß nicht, wo man das Geld hernehmen soll, um Milliardenlöcher zu stopfen. Aber die Herrschaften sollen sich bei ihrem eh schon üppigen Gehalt wieder einen kräftigen Schluck aus der Pulle gönnen? Das wäre zwar alles rechtens und abgesichert mit der Automation, die eingeführt wurde, dennoch kann ich nur sagen: Pfui, schämt euch.“
„Das ist eine unnötige Neiddiskussion, die da von den Linken angezettelt wird“, findet Jens Bujok. „Wenn Schwerdtner und van Aken einen Teil ihres Gehalts spenden, dann ist das ihre persönliche Entscheidung. Und ehrlicher wäre es, dies stillschweigend aus Überzeugung zu tun. Mit der öffentlichen Darstellung wird der Eindruck erweckt, es gehe nur um billigen Stimmenfang.“


