In einem Gefängnis in Augsburg gibt es schwere Vorwürfe gegen das Personal. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet.

Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat Ermittlungen wegen möglicher Misshandlungen in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen aufgenommen. Ein Polizeieinsatz erfolgte aufgrund des Verdachts auf Körperverletzung im Amt, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Andreas Dobler, der „Augsburger Allgemeinen“ bestätigte. Es wird vermutet, dass Gefangene geschlagen und in besonders gesicherten Hafträumen nackt, ohne Decke und ohne Matratze eingesperrt wurden.

Im Zentrum des Ermittlungsverfahrens steht die stellvertretende Leiterin der Justizvollzugsanstalt. Ihr wird vorgeworfen, die Misshandlungen möglicherweise angeordnet zu haben. Sprecher Dobler erläuterte weiter: „Es besteht der Anfangsverdacht, dass einzelne Gefangene möglicherweise unbekleidet in einem besonders gesicherten Haftraum untergebracht worden sein sollen, ohne dass die besonderen Voraussetzungen für diese Maßnahme vorlagen.“

Diese Räume sind darauf ausgelegt, Selbstverletzungen und Suizide zu verhindern, sie bieten lediglich eine Edelstahltoilette sowie eine Matratze und Decke aus speziellem Material. In der JVA Gablingen gibt es fünf solche Räume.

Zudem untersucht die Staatsanwaltschaft Vorwürfe tätlicher Übergriffe durch einzelne Beschäftigte auf Häftlinge. Bereits am Donnerstag hatte ein größerer Polizeieinsatz in dem 2015 eröffneten Gefängnis stattgefunden. Mit Platz für mehr als 600 Häftlinge gilt die Anstalt als eine der modernsten Bayerns.

Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung. Weitere Details nannte die Staatsanwaltschaft bislang nicht. Die Ermittlungen dauern an.

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