Ein beliebter Strand am Gardasee wurde gesperrt, weil das Wasser mit Bakterien verunreinigt war. Nach den heftigen Regenfällen könnte dies nun öfter passieren.

Er ist einer der beliebtesten Seen in Oberitalien – und besonders unter deutschen Campern häufig fester Bestandteil des jährlichen Sommerurlaubs: der Gardasee. Fast 50 Kilometer misst der See von Nord nach Süd und lädt mit Hunderten Stränden und Buchten zum Baden und Entspannen ein.

Urlauber, die sich gern an der Nordseite des Gewässers aufhalten, mussten jedoch zuletzt aufpassen: Am 12. Juni 2024 hat die Gemeinde von Riva del Garda, der größten Stadt im Norden, für einen beliebten Strandabschnitt ein Badeverbot ausgesprochen. Der Grund: Dort tummelten sich Bakterien in zu hoher Konzentration.

Betroffen war die Zone oberhalb des Strandes Pini, welche vom Jachthafen in Richtung Altstadt von Riva führt. Wie das Amt für Hygiene und öffentliche Gesundheit mitteilte, „sind die Grenzwerte der mikrobiologischen Parameter an der Probe-Entnahmestelle in der Nähe des Strandes von Pini überschritten worden“. Nach weiteren Analysen sei das Verbot mittlerweile widerrufen, berichten mehrere Medien.

Woher die Bakterien stammen, dazu gab es nur Vermutungen. Unter anderem könnten die Mikroorganismen im Zuge der starken Regenfälle in Norditalien in den See geschwemmt worden sein, heißt es vom staatlichen Nachrichtensender RAI. Nachdem das Jahr 2023 von Wasserknappheit geprägt gewesen war, war in diesem Jahr das Gegenteil der Fall: Ende Februar dieses Jahres wurde ein historischer Höchststand des Pegels gemessen.

Grundsätzlich gilt: Bei oder nach starken Regenfällen kann Baden an Seen gefährlich sein. Experten zufolge kann es dann passieren, dass die Kanalisation das Wasser nicht mehr aufnehmen kann und verunreinigtes Abwasser in die Badeseen eingespült wird. Erfahrungsgemäß führe das zu einer erhöhten Belastung mit Krankheitserregern in den Gewässern.

„Wer dieses Wasser schluckt, läuft Gefahr, Durchfall zu bekommen und brechen zu müssen. Das kann gerade bei Menschen mit einer schwachen Gesundheit und bei Kindern gefährlich sein“, heißt es etwa vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso). Wichtig ist also, dass insbesondere Urlauber sich über die Wasserqualität informieren, insbesondere wenn ein Regen voranging.

Um die Wasserqualität zu bestimmen, wird nach der Konzentration zweier Darmbakterien geschaut: E.coli-Bakterien und Darm-Enterokokken. Sie lassen Rückschlüsse darauf zu, ob Fäkalien – also Kot oder Dung – in das Gewässer gelangt sind und damit womöglich auch Krankheitserreger. Insbesondere können die Keime auch von landwirtschaftlichen Flächen eingespült werden.

Vor und während der Badesaison nehmen die lokalen und nationalen Behörden mehrere Proben aus den Badegewässern, heißt es von der EEA. Zwischen den Proben dürfe nicht mehr als ein Monat liegen. Je nach der festgestellten Bakterienmenge werde die Qualität der Badegewässer dann als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „mangelhaft“ eingestuft.

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